Versorgung einer Hautverätzung

Moderator: DMF-Team

Fini
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Fini »

ähm...jetzt dachte ich, das sei ne kleine wunde oder so..???? der arm sieht ja furchtbar aus? entschuldigen sie bitte gliesy wenn ich das so sage: sind sie irre nicht sofort als notfall irgendwo vorzusprechen????? da kann sonstwas passieren. bitte gehen sie sofort zu einem arzt. am besten in der notfallambulanz.
:shock: :shock: :shock: :shock:
"In der Idee leben heißt, das Unmögliche behandeln, als wenn es möglich wäre!" ~~ Johann Wolfgang von Göthe
Muppet
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Muppet »

Hallo gliesy,
packe dir eine Tasche und geh heute!!! in die Notaufnahme. Da wird vermütlich keine dich kennen (und wenn du jemand nicht magst egal - sie haben ja Schichtwechsel).
Du hast ein sehr, sehr gefährliche Verletzung, dass du auf gar keinem Fall selber versorgen kannst, mit Nekrose entfernen ist das nicht mehr getan - die Wunde ist wahrscheinlich auch nicht mehr nur oberflächlich (du hast ja geschrieben, dass du dem Arm nicht mehr richtig bewegen kannst) und die länger du wartest, die höher die Chancen, dass du das Arm (oder dein Leben) komplett verlierst - Selbstverletzung hin oder her, was du gerade betreibst ist quasi langsame (und qualvollen) Suizid.
Es wird NICHT von alleine besser! Jetzt ist es Zeit über deinem Schatten zu springen und Hilfe aufzusuchen.
Gruß
Muppet
pOtH
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von pOtH »

Gliesy hat geschrieben:Nachdem ich wohl ein wenig Pech hatte mit der Ärztin, bei der ich in der Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie des hiesigen Universitätsspitals schliesslich gelandet bin, läuft es nun tatsächlich darauf hinaus, dass ich das Ganze "daheim im stillen Kämmerlein" selber versorge. Das nekrotische Gewebe entferne ich nach und nach, so gut ich kann, ansonsten gibt's regelmässige Verbandwechsel, und wenn ich das Gefühl haben sollte, die Infektion läuft wirklich aus dem Ruder, kann ich mich ja wieder an den Hausarzt wenden.
Sie haben "daheim im stillen Kämmerlein" weder das nötige Wissen, das richtige Verbandmaterial noch die Möglichkeiten die in einer Arztpraxis/Krankenhaus bestehen. Wenn sie merken das die Infektion aus dem Ruder läuft, dann ist es vermutlich kurz vor zwölf u./od. sie hören den Schlag nicht mehr...

Nur noch so viel.: Je länger sie jetzt den Arzt meiden, desto mehr Zeit werden sie,sofern sie es überleben, bei Chirurgen verbringen um das Narbengewebe entfernen zu lassen - "Zeitersparnis" ist gleich null...

//Edit//Spreche mit deiner Krankenkasse, ggf. übernehmen die einen ambulanten Pflegedienst - So ist zum. gewährleistet das eine Pflegekraft drüber schaut u. die Versorgung Fachgerecht durchgeführt wird!//Editend//
Anästhesieschwester
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Anästhesieschwester »

Ergänzung zu pOtH:
Aber bitte erst NACH erfolgter Operation!

Gruß
Die Anästhesieschwester
Gliesy
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Gliesy »

Guten Tag allerseits,

ich muss gestehen, ich bin erstaunt über die Anzahl und Dringlichkeit der Antworten, die seit gestern in diesem (ja nicht wirklich brandneuen) Thread geschrieben wurden, bedanke mich aber natürlich bei allen für die Zeit und Mühe, die sie sich für eine Rückmeldung genommen haben.

Zu einigen Punkten möchte ich gerne noch Stellung nehmen. Zunächst: nein, ich werde nicht in die Notaufnahme gehen. Was soll ich auch dort? Die Verätzungen sind mittlerweile 2-3 Monate alt, und der Arm sieht tatsächlich wesentlich "besser" aus als auch schon. Insbesondere die Entzündungszeichen sind deutlich zurück gegangen, auch wenn noch immer alles vereitert ist. Nach all dieser Zeit gehe ich nicht mehr davon aus, dass noch eine Sepsis entstehen wird.

Dann möchte ich doch nochmals darauf hinweisen: ich habe mich ja in ärztliche Behandlung begeben - zwar nicht sofort, aber zumindest dann, als es für mich zu beängstigend/schmerzhaft wurde. Mitte Dezember bis Mitte Januar habe ich zudem durchgehend Antibiotika geschluckt - auch hier also etwas gegen die Gefahr einer Sepsis getan.

Und schliesslich - die ärztliche Behandlung habe ich nicht abgebrochen, weil ich die Ärztin nicht "gemocht" hätte (wie hier mehrfach angedeutet wurde). Wenn Antipathie eine Rolle gespielt hat, dann allenfalls von Seiten der Chirurgin. Sobald ihr klar geworden war, dass ich kein Opfer eines dramatischen Unfalls war, sondern mir den aktuellen Zustand meines Armes selber zuzuschreiben hatte, teilte sie mir mit, sie habe "keine Lust" (ihre Worte), mich zu behandeln.

Dass sie die Nekrosenabtragung ohne Betäubung durchzuführen begann, entsprang wohl entweder ihrem Bedürfnis, mich zu bestrafen, mir einen Denkzettel zu verpassen für den Mist, den ich da angerichtet hatte, oder aber sie war der Meinung, jemand, der sich selber verletzt, "stehe" wohl auf Schmerzen oder müsse zumindest einiges aushalten können, ohne sich blöd anzustellen. Und es stimmt, ich kann durchaus einiges aushalten; diese Herumschnippelei an lebendigem und durch die Entzündung ohnehin unglaublich schmerzhaftem Gewebe - gepaart mit grob herablassender und verächtlicher Behandlung - war dann eben doch zuviel. Auch wenn ich in gewisser Weise durchaus Verständnis aufbringen kann für diese Einstellung der Ärztin - es muss ärgerlich sein, einen mehr als unappetitlichen Arm reparieren zu müssen, den jemand anders mutwillig kaputt gemacht hat - sehe ich mich ausserstande, mich dieser "Behandlung" erneut auszusetzen. Dies insbesondere auch deshalb, weil die Chirurgin deutlich gemacht hat, dass sie eine OP zur Nekrosenentfernung mit nachfolgender Deckung der Defekte mit Spalthaut/Hautlappenplastik, die vorher 2 Ärzte als angezeigt bezeichnet hatten, nicht durchführen würde (eben: "keine Lust"...).

Aufgrund meines Krankenversicherungsmodells steht es mir nicht frei, den Arzt zu wechseln; dort, wo mein Hausarzt mich hin überwiesen hat, habe ich zu bleiben. Deshalb habe ich die "Behandlung" abgebrochen: nicht behandeln (plus mir unnötige Schmerzen zufügen und mir für die Scheisse, in der ich stecke, Vorwürfe machen) kann ich mich nun wirklich auch selber. Und so warte ich halt nun - eiternd und stinkend - einfach weiter ab. Und ja: ich bin im Moment etwas frustriert, dass ich die ganze Chose nun mühsam und langwierig verheilen und vernarben lassen muss, um mir irgendwann, wenn ich nachweisen kann, dass ich seit Jaaaahren verletzungsfrei bin, eventuell die "Gnade" einer Rekonstruktions-OP zu verdienen. Naja, vermutlich ist das ja auch richtig so - immerhin bin ich tatsächlich selber schuld und hätte mir das alles wohl vorab überlegen können.
pOtH
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von pOtH »

Gliesy hat geschrieben:Dies insbesondere auch deshalb, weil die Chirurgin deutlich gemacht hat, dass sie eine OP zur Nekrosenentfernung mit nachfolgender Deckung der Defekte mit Spalthaut/Hautlappenplastik, die vorher 2 Ärzte als angezeigt bezeichnet hatten, nicht durchführen würde (eben: "keine Lust"...).
Das die Vorstellungen der Ärzte bezügl. nötiger Behandlungen so weit auseinander gehen ist eig. die Regel - Ist wie bei Anwälten, Klempnern, Malern (etc.) Frag 2 u. du erhältst 2 verschiedene Antworten.
Gliesy hat geschrieben:Sobald ihr klar geworden war, dass ich kein Opfer eines dramatischen Unfalls war, sondern mir den aktuellen Zustand meines Armes selber zuzuschreiben hatte, teilte sie mir mit, sie habe "keine Lust" (ihre Worte), mich zu behandeln.

Dass sie die Nekrosenabtragung ohne Betäubung durchzuführen begann, entsprang wohl entweder ihrem Bedürfnis, mich zu bestrafen, mir einen Denkzettel zu verpassen für den Mist, den ich da angerichtet hatte, oder aber sie war der Meinung, jemand, der sich selber verletzt, "stehe" wohl auf Schmerzen oder müsse zumindest einiges aushalten können, ohne sich blöd anzustellen.

Auch wenn ich in gewisser Weise durchaus Verständnis aufbringen kann für diese Einstellung der Ärztin - es muss ärgerlich sein, einen mehr als unappetitlichen Arm reparieren zu müssen, den jemand anders mutwillig kaputt gemacht hat - sehe ich mich ausserstande, mich dieser "Behandlung" erneut auszusetzen.

Und ja: ich bin im Moment etwas frustriert, dass ich die ganze Chose nun mühsam und langwierig verheilen und vernarben lassen muss, um mir irgendwann, wenn ich nachweisen kann, dass ich seit Jaaaahren verletzungsfrei bin, eventuell die "Gnade" einer Rekonstruktions-OP zu verdienen. Naja, vermutlich ist das ja auch richtig so - immerhin bin ich tatsächlich selber schuld und hätte mir das alles wohl vorab überlegen können.
Bei all den Aussagen stelle ich mir die Frage ob ggf. Münchhausen od. Borderline vorliegt?!
Gliesy
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Gliesy »

pOtH hat geschrieben: Bei all den Aussagen stelle ich mir die Frage ob ggf. Münchhausen od. Borderline vorliegt?!

Nun ja, viel detektivischen Spürsinns und der minutiösen Auswertung all der fett hervorgehobenen Textpassagen hat es jetzt nicht mehr wirklich bedurft, oder :wink: ?

Ja, ich verletze mich selber, seit Jahren. Münchhausen - nein. Mir grauts vor Ärzten, und ich war seit Jahren nicht mehr bei einem... schon gar nicht mit selbst zugefügten Verletzungen. Auch wüste Abszesse und klaffende Wunden habe ich immer alleine ausgesessen. Mit dem verätzten Arm bin ich zum Arzt, weil ich ihn vor meinem Partner auf die Dauer nicht verstecken konnte (der Gestank! die Bewegungseinschränkung!) und der mich praktisch hingeprügelt hat. Ärztliche Zuwendung als Krankheitsgewinn - nö, also wirklich nicht.

Ich bekomme abwechselnd die Etiketts BPS und komplexe PTBS angehängt - ist wohl nicht einfach auseinander zu halten - spielt letztlich auch nicht die entscheidende Rolle.

Noch weniger eine Rolle spielt es aber eigentlich hier in Zusammenhang mit dem Wundmanagement: was notwendig ist an Behandlung, das ist doch unabhängig vom Entstehungsgrund der Verletzung notwendig. Und nur darauf - auf das absolut Notwendige - haben sich meine Fragen hier bezogen. Ich brauche kein ästhetisch überzeugendes Outcome, aber einen funktionierenden Arm mit einer geschlossenen Hautschicht hätte ich trotz allem gerne wieder einmal.


Gruss, Gliesy
Anästhesieschwester
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Anästhesieschwester »

Wenn immer noch Eiter vorhanden ist, hat das verordnete Antibiotikum nix genützt.
Sie benötigen schnellstmöglich einen Abstrich, eine Keimbestimmung und ein Antibiogramm - und dann ein PASSENDES Antibiotikum, bestenfalls intravenös. Außerdem sollten die Nekrosen großflächig abgetragen werden, und zwar zeitnah!
Wie wollen Sie mit dem Arm in Zukunft leben??? So wie es jetzt ist, kann es ja schließlich nicht weitergehen - und von alleine wird das nicht mehr besser.

Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie die gut gemeinten Ratschläge in den Antworten hier endlich ernst nehmen. Ist Ihnen immer noch nicht klar geworden, dass Ihr Verhalten auch jetzt noch zur Amputation des Armes und zu Schlimmerem führen kann?
Muppet
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Muppet »

Hallo gliesy,
so lange die Wunde offen ist, besteht der Gefahr eine Sepsis. Egal, ob du vorher Antibiotikum geschluckt hast oder nicht. Basta.
Leider ist es so, dass viele Ärzte nicht viel über Borderline verstehen, sie denken man macht es um Aufmerksamkeit zu erregen oder manipulativ zu sein. Sie verstehen einfach nicht was dahinter steckt - verstehen was ein Borderliner spürt, kann ja nur ein andere Borderliner. Für uns seit ihr genauso rätselhaft, wie wir für euch.
Vielleicht druckst du einfach die Chirurgin etwas Information über Borderline in die Hand? Oder lasse deinem Hausarzt dort anrufen und erklären? Kann gut sein, dass sie dann anders mit dir umgeht. Auch wenn ihr euch selbst verletzt, wo ist bitteschoen der Unterschied zu ein nicht- Borderliner der wissentlich auf eine wackeligen Leiter steigt, stürzt und sich etwas bricht - ist doch genauso Selbstverletzung! Du hast das Recht anständig behandelt zu werden, egal wie deine Verletzungen entstehen!
Bitte hör auf dich zurückzuziehen und hole dich die Behandlung, dass du verdienst!
Gruß
Muppet
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von Muppet »

Complex PTBS ist quasi ein Unterform von Borderline - die Behandlung und wie sich die beiden Krankheiten sich äußern, ist sehr ähnlich, außer bei Complex PTBS macht man zuerst Trauma Therapie dann DBT. (bei Borderline besteht nicht unbedingt ein Trauma). Bei beide Erkrankungen ist Selbstverletzung NICHT freiwillig. Nur als Aufklärung. Aber hier steht zuerst die Wunde im Vordergrund. Die Gründen warum es entstanden ist, ändert gar nichts.
pOtH
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von pOtH »

Gliesy hat geschrieben:Nun ja, viel detektivischen Spürsinns und der minutiösen Auswertung all der fett hervorgehobenen Textpassagen hat es jetzt nicht mehr wirklich bedurft, oder :wink: ?
Sinngemäß stand in meinem Beitrag vom 05.02.13, 22:10 "Ich glaube ihr Arm ist ihr kleinstes Problem", da man aber nicht all zu unhöflich sein will u. es zunächst nur ne Vermutung war, hab ichs wieder rausgelöscht. ^^
Gliesy hat geschrieben:Noch weniger eine Rolle spielt es aber eigentlich hier in Zusammenhang mit dem Wundmanagement: was notwendig ist an Behandlung, das ist doch unabhängig vom Entstehungsgrund der Verletzung notwendig. Und nur darauf - auf das absolut Notwendige - haben sich meine Fragen hier bezogen. Ich brauche kein ästhetisch überzeugendes Outcome, aber einen funktionierenden Arm mit einer geschlossenen Hautschicht hätte ich trotz allem gerne wieder einmal.
Natürlich hat meine direkte Nachfrage nichts mit dem Wundmanagment zu tun, sie hat aber sehr wohl etwas mit ihnen bzw. ihrem Verhalten zu tun u. demensprechend lege ich auch mein Verhalten/Forenbeiträge aus.
Ich für meinen Teil ziehe mich, da von meiner Seite bereits alles gesagt wurde, aus der Diskussion zurück - Nicht weil ich sie als Mensch od. die zugrunde liegende Erkankung nicht respektiere, viel mehr da ich dahingehend "Tips" gegeben habe wie sie sich einer (angebrachten) ärztlichen Behandlung entziehen konnten u. vermutlich auch weiterhin werden!
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jaeckel
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Re: Versorgung einer Hautverätzung

Beitrag von jaeckel »

Ja, zum Thema "Versorgung einer Hautverätzung" wurde alles Notwendige geschrieben. Daher schließe ich hier.
Alles Gute!

Herzlichen Gruss
Ihr

Dr. med. Achim Jäckel
Klinische Akut- und Notfallmedizin
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