Naltrexon und Oxycodon

Moderator: DMF-Team

klanobo
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Naltrexon und Oxycodon

Beitrag von klanobo »

Hallo

Nachdem ich gestern beim Schmerzarzt quasi rausgeschmissen worden bin weil ja Sprechstunde sei und andere patienten auch noch ran kommen wollen habe ich nun mal eine Frage:

Da ich bei der Einnahme von Oxycodon 20mg und [Oxycodon/Naloxon - bitte keine Handelsnamen verwenden - der Moderator]10mg eine blöde Verstopfung habe (alle 4 tage) habe ich jetzt Naltrexon HCI aop 50mg bekommen.

In der Packungsbeilage steht u.a.
"Wenden Sie während der Einnahme von Naltrexon keine Opiate an. .......das bei Einnahme hoher Opiatdosen Atembeschwerden und Kreislaufprobleme auftreten können (Opiatvergiftung)

Bei Wikipedia steht das "tödliche Atemdepressionen auftreten können"

Nun, ich nehme ja Opiate in Form von Oxycodon und [Oxycodon/Naloxon - bitte keine Handelsnamen verwenden - der Moderator]. Kann ich denn Naltrexon überhaupt nehmen? Ich stehe echt auf dem Schlauch und weiss nicht an wen ich mich wenden soll da ja mein Schmerzarzt mich rausgeschmissen hat weil ja noch andere Patienten da sind Auch wieviel ich davon nehmen soll hat er mir nicht gesagt. Die Sprechstundenhilfe meinte ich solle die Apothekerin fragen.

Bitte helfen Sie mir

Lg
klanobo
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Re: Naltrexon und Oxycodon

Beitrag von klanobo »

Gibt es niemanden der mir meine Frage beantworten kann?

An wen soll ich mich wenden?

Lg
kardamom
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Re: Naltrexon und Oxycodon

Beitrag von kardamom »

Apotheker haben Pharmazie studiert und sind daher der genau richtige Ansprechpartner für deine Frage.
LG von kardamom
Winfried Gahbler
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Re: Naltrexon und Oxycodon

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo klanobo,

Die Indikation von Naltrexon HCI aop 50mg ist laut Fachinformation: "Anwendungsgebiete
Zur Anwendung als zusätzliche Behandlung innerhalb eines umfassenden Therapieprogramms
einschließlich psychologischer Begleitung für entwöhnte Patienten, die opioidabhängig waren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4), und zur Unterstützung der Abstinenz bei Alkoholabhängigkeit."

Es wirkt auch bei anhaltenden Obstipationen unter einer Opioidtherapie - auch wenn es zumindest in dieser Darreichungsform keine Zulassung dafür hat.
Also stellt sich zunächst die Frage, für welche Indiaktionen Sie dieses Medikament erhalten haben.
Der Hinweis im Beipackzettel bezieht sich also auf die o.g. Indiaktion einer Entzugsbehandlung, was ja nachvollziehbar ist. Wenn ein Medikament zum Entzug von Opioiden gegeben wird, sollte man gleichzeitig keine Opioide einnehmen.
Die andere Frage ist, was ich zu der geschilderten Behandlung durch den schmerztherapeutischen Kolegn sagen soll. Sie sagen "er habe Sie rausgeschnissen". Da wird es vermutlich eine Vorgeschichte geben. Natürlich ist der verordnende Arzt immer der Ansprechpartner bei Nebenwirkungen, unerwünschten Wirkungen oder Dosierungsfragen. Dies kann ein Arzt auch nicht ablehnen. Sie haben formal auch Anspruch auf die Ausstellung eines BMP (Bundeseinheitlichen Medikamentenplan), in dem die Dosierung schriftlich festgelegt werden soll.
Wenn es Probleme mit einem Termin in der Sprechstunde gibt, können Sie grundsätzlich immer eine schriftliche Anfrage stellen (E-Mail, Fax, Brief), bei der Sie auch eine Eingangsbestätigung erbitten können.
Eine individuelle Beratung über das www ist leider nicht möglich, diese kann nur druch einen Arzt erfolgen, der Sie persönlich kennt, untersucht hat.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG
W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
Dr.W.Gahbler/F.Becker/Dr.K.Sieben/R.Simon/Dr.U.Stosberg-Lindert
http://www.schmerzkreis.net
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