Darmverschluss

Moderator: DMF-Team

Sabine E.
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Darmverschluss

Beitrag von Sabine E. »

Hallo,

mich beschäftigt derzeit eine Frage. Mein Vater (69 Jahre) musste nach einer gelungenen Darm OP leider nach einem Tag wieder in Tiefschlaf versetzt werden weil nach Lungeninfarkt und beginnender Lungenentzündung seine bereits vorgeschädigte Lunge nicht mehr richtig arbeitete und er massive Atemprobleme hatte. Er wurde wieder intubiert und auf die Anästhesie Intensiv verlegt. Man sagte uns dass die Lunge jetzt sein Problem wäre da ja die Darm OP gut verlaufen wäre .Man müsste halt jetzt schauen weil es nach solchen Ops manchmal zum Darmverschluss kommen kann.
Nach einigen Tagen war auf einmal sein Bauch sehr stark aufgebläht, steinhart und er bekam Fieber (38,9). wir sprachen die Schwester darauf an und bekamen keine Reaktion. Am 2.Tag wurde uns gesagt er bekäme jetzt einen Einlauf. Am 3.Tag keine Veränderung und darauf angesprochen wurde uns wieder mitgeteilt dass er nochmals einen Einlauf bekäme. Am 4.Tag meinte die Schwester die Medikation würde geändert weil es keine Veränderung gäbe. Am 5.Tag dann keine Antworten aber unverändert harter aufgblähter Bauch. Am 6.Tag war dann ein Verwandter Dr. von mir mit (kein Arzt aber das wusste keiner) und da war dann auch ein Arzt da. Auch dieser meinte auf meinen Hinweis dass der Bauch wirklich stark gebläht sei. an diesem Abend wurde dann endlich nachgesehen.
Der Darm war geplatzt alles war im Bauchraum er hatte eine schwere Sepsis und wurde sofort notoperiert. Der (Wortsperre: Name) meinte er würde sehr wahrscheinlich nicht überleben.
Er tat es doch!
Nun meine Frage: ist es wirklich normal dass man so lange zuwartet auf einer Intensivstation. Wäre nicht der Bauch und das Fieber ein Anzeichen gewesen dass was nicht stimmt. Wenn man immer Einläufe gibt und nichts kommt ist es dann nicht klar dass da ein Darmverschluss vorliegt (was ja anfangs gesagt wurde dass es passieren kann).
Der (Wortsperre: Name) meinte es wären keine anzeichen dagewesen.
Bin ich da etwas zu emotional oder hätte das wirklich verhindert werden können?

Sorry für meinen langen Bericht, wäre aber nicht viel kürzer gegangen!

Sabine E.
DCMart
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Re: Darmverschluss

Beitrag von DCMart »

Also ich bin zwar selbst kein Arzt, aber sowas hört man viel zu oft. Ich finde das hat mit Emotionalität nichts zu tun, sondern mit Professionalität der Ärzte. Wie du es beschreibst, hätte man dies doch zumindest prüfen müssen, was ja nicht geschehene ist. Möglicherweise hätte es so deutlich weniger schlimm enden können ... who knows.
"If nothing goes right, go lift!"
Sabine E.
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Re: Darmverschluss

Beitrag von Sabine E. »

Wir haben uns an die Beschwerdestelle des KH gewendet. Der Leiter der Intensivstation hat uns aber nicht einmal geantwortet. Ein Chirurg hatte aber ein Gespräch mit uns und meinte dass das nicht absehbar war weil sie die sinkenden Entzündungswerte in die Irre geführt hätten. Auf meine Frage warum man nach 3 Tagen Einläufen ohne Reaktion nicht mal nachschaut wo das alles geblieben ist meinte er dann aber doch: man hätte vielleicht früher schauen können.

Das nützt ja natürlich jetzt eh nichts mehr aber ich wollte eigentlich dass man uns ernst nimmt und vernünftig mit uns spricht und uns aufklärt.

Es hätte aber die Sepsis, das Multiorganversagen , das Entfernen der Milz und die Pankreasfistel verhindern können und er hätte jetzt keinen Seitenausgang und müsste nicht künstlich ernährt werden. Also ist das ja nicht nur eine Kleinigkeit gewesen.

lg eine traurige (jetzt nicht mehr wütende) Sabine
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