Pangastritis, Bulboduodentitis, Laryngitis und Pharyngitis

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Treejohn
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Pangastritis, Bulboduodentitis, Laryngitis und Pharyngitis

Beitrag von Treejohn »

Guten Tag,

ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass ich hier eventuell ein paar Antworten finden kann, dafür muss ich etwas weiter ausholen, ich versuche mich aber möglichst kurz zu fassen.

Vor ca. 10 Jahren wurde bei mir ein leichter Zwerchfellbruch festgestellt und seitdem habe ich leichte Probleme mit Sodbrennen. Diese habe ich aber mit einer Tablette PPI (20mg) abends sehr gut im Griff, ich konnte immer alles essen und trinken ohne Beschwerden.
Anfang Dezember auf einem Geburtstag habe ich dann sehr reichhaltig und in größeren Massen gegessen und kam erst danach dazu die Tablette zu nehmen. Nachts kam mir dann die Magensäure hoch und seitdem komm ich nicht wieder auf die Beine.

Zuerst hatte ich, wie ich es manchmal kenne, Sodbrennen, ich habe die PPI-Dosis erhöht auf morgens eine, abends eine. Nach 3 Tagen bekam ich ein Kloßgefühl im Hals, dass mich wochenlang nicht loslies. Bin zu meinem Hausarzt, wir erhöhten die Dosis auf morgens 40mg PPI, abends 40mg PPI (für 2 Wochen). Der Kloß ging nicht weg. Seitdem nahm ich morgens wieder 20mg PPI, abends 20mg PPI. Sodbrennen oder Magenschmerzen hatte ich zu dem Zeitpunkt kaum, nur dieses Globusgefühl und Schluckbeschwerden, was mich wahnsinnig machte. Ende Dezember wurde eine Magenspiegelung gemacht, ohne Befund. Es war alles okay, Magen, Speiseröhre und die Proben.

Das Globusgefühl hielt aber weiterhin an, was mir mit der Zeit extrem auf die Psyche geschlagen ist, weil ich mir tierische Sorgen gemacht habe. Laut verschiedenen HNO-Ärzten war aber auch dort alles okay, zwischendurch waren Rötungen zu erkennen, die aber runtergespielt wurden, ich solle Lutschtabletten nehmen, sonst wäre nichts.

Ich schlug mich mehr schlecht als recht durch die letzten Wochen und Monate, immer noch anhaltendes Globusgefühl, Schluckbeschwerden, Gewichtsabnahme, weil ich mich teilweise kaum getraut habe etwas zu essen.

Irgendwann (ca. Mitte Januar) habe ich wieder relativ normal gegessen, nach einiger Zeit merkte ich dann, wie mir jedes mal nach dem Essen (teilweise auch nach dem Trinken) der Hals "zuschleimte". Das war so unangenehm mit der Zeit, dass ich das Essen wieder sehr zurückgefahren habe.
Vor knapp über 3 Wochen hatte ich dann einen Termin bei einem Fachmann für Phoniatrie und HNO-Heilkunde. Er sagte mir ich habe den Kehlkopf entzündet und die Stimmbänder grau verfärbt, ich hätte den Reflux also immer noch nicht unter Kontrolle. Er setzte mich quasi auf Diät für 3 Wochen. Nichts scharfes, süßes, gewürztes, gebratenes, fettiges, keine Kohlensäure usw.
Kaffee trinke ich sowieso nicht, ich bin auch Nichtraucher und trinke so gut wie kein Alkohol. Nun schraubte ich also auch die Ernährung zurück.

Kurz danach begann bei mir trockener Husten, worauf mein Hausarzt mir Antibiotika verschrieb. Diese nahm ich dann eine Woche, eine wirkliche Besserung war nicht zu spüren. Dann kamen bei mir zusätzlich ein schwer definierbarer Schmerz in der Brust hinzu, mir schleimte immer noch der Hals nach dem Essen zu und ich war mit den Nerven am Ende, also wurde ich ins Krankenhaus eingewiesen.

Bei einer erneuten Magenspiegelung (am 01.03.) wurde festgestellt: Pangastritis, Bulboduodentitis, Laryngitis und Pharyngitis. Was mich wundert, im Bericht der Spiegelung steht auch "Keine Anzeichen eines Reflux"....
Der Befund der Proben lautet wie folgt:

"1. Unauffällige, regelhaft strukturierte Duodenalmukosa.
Kein Anhalt für eine Zöllakie, eine Lambliasis, einen Morbus Whipple oder einen Morbus Crohn.
2. Diskrete chronische Typ-C-Gastritis des Magenantrums. Kein HP Nachweis.
3. Unauffällige, enzündungsfreie Magenkorpusmukosa mit initialer Parientalzellhyperplasie, vereinbar mit einem Zustand nach PPI-Therapie.
4. Magenmukosa aus der Korpus-Fundusregion mit feveolärer Hyperplasie. Kene intestinale Metaplasie. Auch auf Schnittstufen ist Plattenephitel nicht dargestellt. Kein HP Nachweis.

Kein Malignitätsverdacht."


Also, ich mache seit über 3 Wochen diese Diät, esse größnteteils Salat, Gemüsesuppen, Kartoffelpüree, alles gar nicht bis kaum gewürzt, abends und morgens entweder Knäckebrot mit Ei, Magerquark mit selbstgekochtem Apfelkompott und Haferflocken oder mal eine Banane. Ich nehme auch seit 3 Wochen morgens 40mg PPI, abends 40mg PPI + (ab dem Krankenhausaufenthalt) Ziverel 3x am Tag nach dem Essen.
Die Schmerzen in der Brust sind besser geworden, mein Hals schleimt auch nicht mehr ganz so extrem zu, aber wirklich gut geht es mir immer noch nicht. Manchmal hab ich ein unwohles Gefühl in der Bauch- und Brustgegend, auch mein Hals ist immer noch ziemlich angeschlagen und beim Schlucken fühlt es sich oft "wund" an und beim schlucken brennt es oft leicht in der Brust.
Nun zu meinen Fragen:

1. Wie lange dauert die Heilung bei einem Befund wie meinem? Ist es normal, dass ich nach knapp 3 Wochen immer noch nicht beschwerdefrei bin?
2. Was genau sagt dieser Befund aus, besonders aus "Punkt 4" im Bericht werde ich als Laie nicht schlau.
3. Bedeutet eine chronische Gastritis, dass ich diese jetzt dauerhaft habe und diese nicht mehr komplett weg geht, kann ich irgendwann wieder "normal" essen, also auch mal wieder Schokolade, ein Eis oder einen Burger mit Pommes?
4. Wie soll ich mich nun ernähren, der HNO Spezialist sagte ich soll 3 Wochen die Diät machen, die sind rum. Mein Hausarzt meint, ich solle ruhig wieder normal essen, habe aber Angst, da ich immer noch nicht beschwerdefrei bin.
5. Es wurde im Bericht erwähnt "Keine Anzeichen für einen Reflux", woher können die Entzündungen dann kommen? Ich dachte immer, dass genau dieser Reflux für die ganzen Beschwerden verantwortlich ist.

Sorry für den langen Text, aber es ist bei mir mittlerweile alles sehr komplex und viel geworden in den knapp 3 Monaten. Ich hoffe, es kann etwas Licht ins dunkle gebracht werden und würde mich freuen, wenn ich ein paar Tipps und Ratschläge bekommen könnte und hier antworten auf meine Fragen finden würde.
Mittlerweile bin ich sehr verzweifelt und meine Lebensqualität leidet enorm. Ich habe wirklich Angst, dass ich die Geschichte nicht mehr loswerde und ich nicht mehr normal essen darf. :(

Vielen lieben Dank im Voraus schonmal fürs Lesen und die Mühen...

LG Treejohn
(männlich, 31 Jahre alt, 1,94m groß, Gewichtsabnahme in den letzten 3 Monaten von 103kg auf aktuell 89kg)