PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

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Lea34
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PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Hallo zusammen,

ich bin auf dieses Forum gestoßen bei meiner Recherche nach Informationen.

Ich erhielt im März von meiner Gyn einen Anruf dass mein PA nicht okay sei. Nach einem riesen Schock konnte ich dann direkt zu Ihr und es wurde eine Biopsie gemacht.
Vor 2 Jahren wurde ich auf HPV HighRisk Positiv getestet, seitdem waren alle Abstriche halbjährlich in Ordnung. Und nun das.
Die Biopsieergebnisse vor 14 Tagen bestätigten einen PAP IVa CINIII.
Es wurden verschiedene "Stellen" biopsiert, auffällig war "nur" die "12-Uhr" Biopsie. 6-Uhr keine Auffälligkeiten und sogar das Cervix-Abradat wies keine Dysplasien auf. Die FA hatte
hierzu bereits ein wenig ausgeschabt.. so wie ich das verstanden hatte.

Nun habe ich also in einer Woche einen Termin in der Dysplasiesprechstunde, davor habe ich schon einen riesen Bammel dass doch noch schlimmeres herauskommen wird.
Ich möchte eigentlich auf keinen Fall meine Gebärmutter verlieren. Mit 34 wollten wir nun unseren Kinderwunsch umsetzen und dann kommt sowas.
Bis Dato habe ich die Pille genommen und wollte sie letzten Monat absetzen. Auf Raten meiner FA nehme ich sie nun doch weiter damit bei der Untersuchung und der OP keine Hindernisse im Weg sind um es mal so auszudrücken.

Ich habe nun also eine Überweisung auf der steht "LEEP erbeten". Das Labor, welches die Biopsie ausgewertet hat, ist auch die Dysplasiesprechstunde.

Was erwartet mich nun?
Vielen Dank für jede Antwort schon an dieser Stelle.

LG
Lea
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
es erwartet Sie nichts besonderes, ein Eingriff, den ich auch ambulant sicher 400 mal durchführte. Es wird mit einer Drahtschlinge ( sieht aus wie eine Triangel) durch die Hochfrequenzstrom fließt, der äußere Muttermund ( = vordere Anteil des Gebärmutterhalses) herausgeschnitten, also fast immer nur eine flache Scheibe. Man kombiniert den Eingriff normalerweise mit einer Zervixcurettage und einer Ausschabung der Gebärmutterhöhle. Kinderwunsch ist natürlich danach dennoch problemlos möglich. Man kann-jedenfalls habe ich dies so gehandhabt- nach 2 Std. in Begleitung wieder nach Hause. Aber alles nähere wird man Ihnen erklären.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Lea34
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Hallo Herr Dr. Fischer,

vielen Dank für die schnelle Antwort, das beruhigt schon ein wenig. Muss ich denn trotzdem davon ausgehen, dass sich doch böseres dahinter versteckt als die Biopsien zu Tage gebracht hatten?
Für nach der OP wurde mir bereits die Impfung angeraten, ich weiß, hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen zu, ich hab auch keine Ahnung ob meine Kasse das bezahlen würde, ist mir aber auch egal dann zahl ich das halt selbst da ich das schon gerne machen würde.
Ich habe halt einfach nur extreme Angst vor dem Verlust der Gebärmutter, keine Kinder bekommen zu können oder halt noch schlimmeres...
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
im schlimmsten Fall steckt eine schwere Dysplasie bzw. ein Carcinoma in situ dahinter. Das ist aber nur die Vorstufe eines Krebses und wäre auch nicht dramatisch. Wichtig ist nur, dass man mit der Schlinge alle Veränderungen " im Gesunden" erfasst, dass also die Schnittränder bei der feingeweblichen Aufarbeitung frei von Zellveränderungen sind, sonst müßte man nachkonisieren ( jedenfalls meist). Verlust der Gebärmutter ist absolut unwahrscheinlich.
Grüße Dr. Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Okay, verstehe ich bis hierher.
Stimmt die Tatsache, dass die Einnahme der Pille die Dysplasien fördert bzw im Umkehrschluss das Absetzen der Pille unterstützend wirkt dass dies nicht mehr so schnell auftreten kann?
Wie oft kommt es denn zu Nachkonisationen?
Und ist es sinnvoll, dass mein Mann sich ebenfalls impfen lässt?

Ich möchte noch Erwähnen wie toll es ist dass es Menschen wie sie gibt die Ihr Wissen und besonderes Ihre Zeit einsetzen um anderen zu helfen.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
Ovulationshemmer beeinflussen weder negativ noch positiv die Entstehung von Dysplasien. Denn dann würde man weltweit bei Millionen von Anwenderinnen eine statistisch extrem auffällig Zunahme bzw. Abnahme feststellen können-dem ist aber nicht so. Sie schützen sogar vor gewissen Krebsarten.
Nachkonisationen sind fast immer abhängig von der Erfahrung des Operateurs. Ich denke, wenn ich die Zahlen überblicke, die mir zur Nachkonisation überwiesen wurden, dass es deutlich unter 10 % liegen müßte, eher um 5 %. Aber mit dieser potentiellen Möglichkeit sollten Sie sich momentan nicht befassen.
Impfungen in Ihrem Alter sind durchaus umstritten, wenn überhaupt eine in Betracht käme, wäre die Impfung Ihres Gatten durchaus sinnvoll-aber die Ansichten sind diesbezüglich völlig kontrovers diskutiert.
Grüße Dr. Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Guten Morgen Herr Dr. Fischer,

vielen Dank für die Info.
Seit der Diagnose des Abstriches habe ich völlig die Lust und den Kopf für Sex verloren, was mein Mann aber gut nachvollziehen kann und da auch viel Verständnis für aufbringt.
Ich habe gelesen dass zum Beispiel Sperma indirekt für einen guten Nährboden für die Zellentartungen schafft, nicht selbst als solches aber die Scheidenflora passt sich wohl entsprechend an.. Nun kommt nach der OP ja auch eine weitere "Wartezeit" hinzu, was empfehlen Sie? 4 Wochen? 6 Wochen?
Wie lange bleiben die HP-Viren beim Mann bestehen und kann dieser etwas dagegen tun?
Ich versuche meine Fragen recht allgemein zu halten sodass sie hier vllt auch weiteren Frauen behilflich sein können.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
"Beispiel Sperma indirekt für einen guten Nährboden für die Zellentartungen schafft, nicht selbst als solches aber die Scheidenflora passt sich wohl entsprechend an"- das ist Unsinn und bedarf keines Kommentars. HPV-Viren können auch von allein wieder verschwinden, aber in etwa 10 % persistieren sie lebenslang, was aber nicht bedeutet, dass es auch zwangsläufig zu einer Infektion kommen muß. Die " Durchseuchung" mit HPV -auch Stamm 16 und 18 - ist relativ hoch und dennoch ist die Zahl der malignen Entartungen unter den Trägerinnen relativ gering. Sie können sich schon impfen, man sagt, dass Teenager dann einen Schutz von etwa 70-80 % haben, bei Erwachsenen sinkt diese Rate dann auf etwa knapp 30 % . GV nach einer Konisation ist grundsätzlich für 4 Wochen nicht gestattet, da die elektroresezierten Wundränder wieder durch den Penis aufgerissen werden können. Ferner hat man direkt nach der OP sowieso ein gelblich-wässriges Wundsekret, was Sex nicht zulässt.
Grüße Dr. Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Hallo Herr Dr. Fischer,

das ist schonmal gut zu wissen.. leider findet man sehr viel auch wirres Zeug zu dem Thema.
Gut, also 4 Wochen sind also Minimum, das nehme ich mir da schonmal so mit.

Davon ausgehend, dass die Läsionen vollständig entfernt werden und alles gut verheilt, gibt es eine Richtlinie wie lange mit einer möglichen Schwangerschaft gewartet werden soll?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
Richtlinien diesbezüglich gibt es nicht. Aber -ausgehend bis zur völligen Heilung, man sieht dann nur mit geschultem Auge, dass eine Konisation stattfand- empfehle ich, durchaus 3 Monate abzuwarten bzgl. des Kinderwunsches.
Grüße Dr. Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Lea34 »

Guten Tag,

morgen ist der Tag der Dysplasiesprechstunde. Eigentlich verwundert mich dies ja da bei mir bereits eine Kolposkopie und Biopsie durchgeführt wurde. Was erwartet mich jetzt in der Dysplasiesprechstunde?
So sehr ich mir natürlich wünsche dass alles so bald wie möglich "erledigt" wird soviel Angst habe ich auch davor.
Dr.med.Holger Fischer
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Re: PAP IVa - bevorstehende "Leep" Konisation

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
"erwartet mich jetzt in der Dysplasiesprechstunde?"- eigentlich auch nicht mehr, nochmals sicherlich eine Kolposkopie unter Betupfung mit Essigsäure, dann Besprechung über die Art des OP-Verfahrens ( Konisation ist möglich mittels Laser, Elektrokonisation (= LEEP) mit der Elektroschlinge und die Konisation mit dem Skalpell).
Grüße Dr. Fischer
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