Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Moderator: DMF-Team

Barnie Geröllheimer
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Re: Die Landarztquote ist per se sittenwidrig,...

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Die Landarztquote ist per se sittenwidrig,..
Es könnte sein, dass Sie damit Recht haben, aber ich glaube nicht daran.

Schon heute entscheidet doch eine KV, wo Sie praktizieren dürfen und wo nicht und verscherbelt attraktive Kassensitze für gutes Geld. Das bedeutet, schon heute wird Ihre "freie" Entscheidung, wo Sie sich selbständig machen lassen wollen, von außen beeinflusst.
Man wird wasserdichte Formulierungen für "Quoten"-Verträge finden, aber man wird als Arzt auch auf dem Land überleben können! Soll ich Ihnen nochmals ein paar Beispiele nennen?
Immer wieder wird das Szenario eines vorbestimmten, unausweichlichen Untergangs gezeichnet, wenn man sich als Vertragsarzt niederlässt, wo noch nicht schon 5 Kollegen sind!
So, und an all diesen Orten muss dann werauchimmer einen qualitätsgesichterten Arbeitsplatz für einen Arzt hinstellen. Ich wünsche viel Vergnügen bei der Überlegung, was das wen kosten wird.
Wenn Sie damit den kreuzdämlichen Spruch von den 400.000 Euro Kosten meinen, dann kann ich nur dazu sagen: Der Satz, sollte er so gefallen sein, ist so bescheuert, dass er überhaupt keines Kommentars bedarf.

Wenn Sie aber darauf anspielen, was eine Praxis kostet, bevor Sie überhaupt eröffnet, versichert, regelmäßig geprüft, zertifiziert, softwaremäßig geupdatet und personell bestückt werden kann, dann wäre es sehr nett, wenn Sie hier mal Zahlen nennen!
Immerhin meine ich mich zu erinnern, dass es ein PR war, der behauptet hat, es gäbe im Gegensatz zu uns Optikern bei Ärzten keine Mindestausstattungsvorgaben, die erfüllt sein müssen, damit man seinen Betrieb überhaupt zugelassen bekommt.
Ich meine aber auch gelesen zu haben, dass auch Ärzte auf dem Land immer noch ansehnliche Beträge privat versteuern, auch wenn die Art und Weise, wie man sein Geld verdienen musste, beim Arzt wie beim Patienten nicht so sehr Begeisterung ausgelöst hat.
Ich gebe zu..: An den Honoraren muss sich was tun! Das Geld dafür bekommen Sie aber garantiert nicht zusätzlich vom Versicherten! Stellen Sie eigene Überlegungen an, woher es kommen könnte.
Hab ja übrigens zumindest zweieinhalb Jahre Erfahrung mit derlei Landverschickung / Landbeglückung: 1980 bis 82 galt das in der damaligen Volksrepublik Bénin, noch heute ein LDC, für die dortigen Medizinabsolventen auch,....
Und? Hat's geschadet?
Ich glaube, manchmal gibt es im Leben nicht genug Steine
Forrest Gump
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Muss Sie um ein paar Irrtümer erleichtern

Beitrag von PR »

Die KV verscherbelt garnix, auch nicht für gutes Geld. Wenn je irgendwo Geld fließt, dann ist das zwischen dem (eine Praxis) abgebenden und übernehmenden Arzt. Die KV kriegt Gebühren für Verwaltungsarbeit, und nicht zu knapp.

Wo wer „auf Kasse“ praktiziert, darüber entscheidet der „Zulassungsausschuss“. Der ist kein Ausschuss von irgendwem anderem, sondern eine von der KV vollkommen abgetrennte und zum Schein auch abgeschottete Behörde. Sie entscheidet nach irrwitzigen und vollkommen willkürlichen „Bedarfszahlen“ aus dem letzten Jahrhundert, sowie nach persönlichem Geschmack des Vorsitzenden.

Es k a n n keinen rechtmäßigen Vertrag mit einem Medizinstudenten geben, der ihn darauf festlegt, dass er sich nach Ausbildungsende als (Kassen)Arzt „niederlässt“. Es kann einen Vertrag geben, der den Arbeitsort nach Ausbildungensende eingrenzt, aber er ist zumindest sittenwidrig.

Keiner der Zwangsverschickten wird dort freilich einen Cent investieren und kein legaler Vertrag kann ihn dazu zwingen. Man wird ihm also dort einen kompletten qualitätsgesicherten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen müssen, und der Zwangsbeglückte wird nach der Mindestvertragszeit dort lautlos verschwinden.

Unter der Annahme, die kranken Kassen hätten mir in den letzten 25 Jahren ein Facharztgehalt gezahlt, wozu sie verpflichtet gewesen wären (haben sie nicht, es war Jahr für Jahr 30.000.- weniger), hätte meine Frau in den 25 Jahren 25 x 30.000 € zum Praxiserwerb und –betrieb zugeschossen, das ist eine Dreiviertelmillion. Reicht Ihnen das ?

Die dämlichen 400.000 € Schaden für kranke Kassen verursacht jeder Arzt, der ein Berufsleben lang 1.für seine Arbeit von ihnen Geld sehen will und 2. Patienten behandelt, d.h. Medikamente, Operationen, Hilfsmittel, andere Therapien, Kuren und Arbeitsunfähigkeiten verordnet.

Das mit der Mindestausstattung vor Zulassung kapier ich nicht so recht. Klar muss ich einen zugelassenen Ultraschall haben wenn ich Ultraschall abrechnen will, klar muss ich bis zur Decke gekachelte Wände haben und eine Schleuse, bevor ich ein Pflaster abnehmen oder einen Faden abschneiden darf, klar muss ich ein Fliegengitter vors Fenster machen vor einem Raum, in dem jemand mit Medizinprodukten hantiert, die die Komplexität und Gefährlichkeit eines Suppenlöffels haben, klar muss ich ein EDV-Netzwerk haben bevor ich via KV mit kranken Kassen ohne Strafgebühr, also „elektronisch“ „abrechnen“ darf. Und so weiter.

Die Landbeglückung mit Ärzten mag in einem LDC angehen. Sie hat aber klar einen Einfluss auf die Motivation des Verschickten. Ansonsten erinnert sie mich stark an eine Volksrepublik.

PR
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Christianes Herz
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Christianes Herz »

Andersrumgesehen hat es auch nichts mehr mit der freien Arztwahl für den Patienten zu tun, wenn er genau weiß, "mein" Arzt ist nur hier, weil er die Quote in Bayern ist. Selbst wenn er es nicht auf sein Praxisschild pappt, dass es an dem ist. Wenn das der Kitt ist, der uns übriggelassen wird, zwischen "Seid froh, dass Ihr überhaupt noch an einen Arzt kommt" und "einmal im Monat mit dem Sammelbus in den nächsten größeren Ort zum Arzt, der allein schon wegen der Überlastung keinen rechten Spaß mehr hat", dann sollte vielleicht doch einmal nachgedacht werden, ob alles nicht viel ehrlicher (auch im Vergleich mit anderen, nicht lebensnotwendigen "Selbständigen" wäre, einfach mal mehr Euros auszuschütten. Nach der Wahl ist vor der Wahl und m. E. ist dieses Mal das letzte Durchwinken.

Frdl. Grüße
Christiane
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Richtigrumgesehen

Beitrag von PR »

werd ich jetzt natürlich jeden Arbeitstag so um die vierzig fünfzig mal gefragt: wo soll ich denn dann hingehen, wen empfehlen Sie mir ?

Und sag dann: Sie werden wenig Wahl haben als Mitglied kranker Kassen.

PR
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Christianes Herz
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Christianes Herz »

Jetzt werden wir Patienten schon angeboten und verschenkt und sind noch dankbar, wenn sich jemand findet, der uns nimmt.
Mann, Mann, Mann. :cry:

https://www.suedkurier.de/region/schwar ... 12,9509495

Frdl. Grüße
Christiane
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
seit immerhin 1974 bis heute beziehe ich das Deutsche Ärzteblatt-und lese es nach wie vor sehr interessiert, allerdings hat sich m.E. die Zahl der wirklich bereichernden Artikel deutlich reduziert.
Seit 2005 -dem Beginn meines Ruhestandes- stelle ich fest, dass von Jahr zu Jahr die Zahl der Praxisabgaben steigt und zwar jene, die umsonst oder zu einem symbolischen Preis abgegeben werden. Es entzieht sich meiner Kenntnis, in welchem Umfang von diesen Angeboten Gebrauch gemacht wurde. Allerdings ist auch zu registrieren, dass -aus welchen Gründen auch immer- in den letzten 1-2 Jahren diese Inserate deutlich abnehmen.
Der Artikel schildert das traurige Ende einer Praxis, ist aber zu heutiger Zeit nicht ungewöhnlich.
Warum aber eine gut gehende Allgemeinpraxis in einer doch recht attraktiven Stadt keinen Nachfolger findet, ist mir ein Rätsel- zumindest aus der Ferne.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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Was da umsonst verschenkt angeboten wird,

Beitrag von PR »

ist die voll ausgelastete Praxis eines Facharztes für Allgemeinmedizin in einer Stadt. Keine Hausarztklitsche aufm Land.

Der bedauerliche Irrtum ihres Besitzers besteht in dem Rechenmodell, das zum angenommenen Verkaufspreis seiner Praxis geführt hat: es ist nicht das Offizielle.

Der Ex-Vertragsarzt der krankenKassen in spe hätte seine Praxis heutzutage also unter allen Umständen nur verschenken können. Dies wird nach dem Wunsch der kranken Kassen binnen Kurzem flächendeckend so sein. Wer danach noch Kassenarzt sein möchte, dürfte Lizenzgebühr bezahlen müssen.

Nie vergessen: sie sind von "Payern" zu "Playern" geworden, die kranken Kassen. Schmulla Schmidt und der SPD sei Dank.

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Humungus
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Humungus »

Der Verkaufspreis einer Praxis richtet sich nach dem Markt. Letztendlich ist eine Praxis genau das wert, was ein Käufer zu zahlen bereit ist. Alle Rechenmodelle sollen das darstellen, scheitern aber an der aktuellen Situation. Das Modell der KV war schon immer völlig lebensfremd und nur dazu gedacht, einen Praxiswert künstlich nach unten zu rechnen. Dass er jetzt im Moment noch nach unten überholt wird - das verdanken wir der Politik und ihrer Planung.
Augenarzt? Flatrate. Für nur 18 Euro all you can (tr)eat, ein ganzes Quartal lang! DAS ist heutige Gesundheitspolitik.
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Das ist die offizielle

Beitrag von PR »

"Ärztekammer-Methode" zur Praxiswertabschätzung. Mein Steuermensch kannte sie, und zwar unter diesem Namen.

Das alles und noch mehr ist politisch gewollt, von langer Hand geplant, und funktioniert:
es wird einfach weniger Medizin stattfinden im 'schland.

Und, oh Wunder, der Statistik und Lauterbach sei Dank: genau das wird der Volksgesundheit dienen.

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Christianes Herz
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Christianes Herz »

Und wieder gibt eine Praxis auf.
Ich hätte gedacht, schon allein weil händeringend nach Ärzten gesucht wird, dass man "pfleglicher" mit denen umgeht, die noch ihr Bestes versuchen.
https://www.gp-johannesberg.de/

Frdl. Grüße und fröhliche Ostertage für Sie/Euch alle.
Christiane
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Das war eine Praxis, die

Beitrag von PR »

offenbar aus dem Vollen heraus aufgehört hat. Die offizielle Lesart ist in solchen Fällen i m m e r :
sowas kommt eigentlich fast nicht vor, die müssen irgendwas fürchterlich falsch gemacht haben.
Fürchterlich falsch im Sinne der kranken Kassen. Der Rest zählt nicht.

Und: die Kassenärztliche Vereinigung ist i m m e r fein raus, denn die hat stets bloß den Henker zu spielen. Den weisungsgebundenen Schergen.

Vor Allem bei großen "Regreß"-Beträgen hat eine KV weder Kapazitäten noch Lust, die vielen Fälle von Regreßforderungen der kranken Kassen zu überprüfen, die auf deren völlig chaotischer Buchführung durch völlig chaotische Versicherten-Stammdaten beruhen.

Nenee, die kranken Kassen im 'schland setzen mit ihrem selbergeschriebenen Sozialgesetzbuch fünnef (Franz Knieps, ehem. AOK-Bundesverband, unter Schmulla Schmidt Abteilungsleiter im BMG) längst das Grundgesetz außer Kraft und gehören längst der Obhut des Generalstaatsanwalts zugeführt.

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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Abend Christiane,
"dass man "pfleglicher" mit denen umgeht"- wenn es sich um Regresse dreht, zeigen die Gremien kein Mitleid und keine Gnade. PR wird dies sicherlich bestätigen, falls er schon einmal so eine Situation erlebt hat. Sie sitzen wie ein Angeklagter vor Vertretern der Krankenkassen und einem Fachkollegen, es wird einem vorgehalten- in meinem Fall- deutlich mehr Ultraschalluntersuchungen als der Fachdurchschnitt gemacht zu haben- und man muss sich wirklich detailliert zu den Fällen äußern und versuchen, sich so gut es eben geht, zu rechtfertigen wie es denn zu den Überschreitungen gekommen ist. Sie erfahren auch nicht im Vorfeld, welche Fälle der Kommission besonders auffällig geworden ist. Da hilft dann nur ein PC-Ausdruck, der alle Patientinnen ausspuckt, bei denen man Ultraschalluntersuchungen machte, um einigermaßen gewappnet zu sein.
Das endet dann meist so, dass man in gewissen Fällen dann Recht bekommt, letztlich aber hat natürlich immer die Kommission recht und man verlässt den Sitzungssaal frustriert.
Drei Regresse haben diese Praxis zermürbt- das ist leicht nachvollziehbar. Warum sich aber kein Nachfolger fand, das ist für mich nicht erkennbar.
Grüße Dr. Fischer
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Zu viele Ultraschäller

Beitrag von PR »

lieber Kollege Fischer, werden schon lang nicht mehr regrediert, sondern einfach von vornherein nicht ausgezahlt, auch nicht mit der üblichen halbjährigen Verspätung. Ultraschall ist in unserem Fachgebiet schlicht so abgestaffelt, dass Sie ab dem zweiten Quartalsmonat jeden Ultraschall entweder gratis machen, IGeLn oder schlicht bleibenlassen.

Nönö, hier geht's um "Verordnungsregresse" (also um einen Kassenausgabenbereich, bei dem der Terminus "Regress" vollends bloß Neusprech ist, denn vom Rezept hat ja der Patient (aus Kassensicht ungerechtfertigt) profitiert, und nicht der Arzt.)

Es handelt sich bei Verordnungsregressen also um Geldstrafen, von Kassensofas verhängt anstatt von Richtern, es gibt außer nach Protest (also normalerweise) keine Verhandlung, und es gibt niemals ein Urteil, sondern stets einen Bescheid.


Hier wird seit Jahrzehnten und ganz offensichtlich die grundgesetzliche Gewaltenteilung nicht eingehalten. Hier ist die grundgesetzliche Einheitlichkeit des Rechts durchbrochen. Im Bannkreis kranker Kassen werden der kleinen Bevölkerungsgruppe der Kassenärzte wesentliche Grundrechte vorenthalten.


Der ärztliche Nachwuchs beginnt, das zu begreifen und tut danach. Das Resultat dieses Begreifens ist seit Jahrzehnten klar und heisst "Ärztemangel".

PR
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Re: Stirbt der selbstständig niedergelassene Arzt aus?

Beitrag von Christianes Herz »

"Aberwitzige Bilder, ... von den Medien falsch dargestellt, ... alles nicht so schlimm":
Medizinstudierende bei der KV RLP - Werben für die Niederlassung:
https://www.youtube.com/watch?v=CfYYPWTO5CM

Dann kann ja nix mehr schiefgehen. :wink:

Frdl. Grüße
Christiane
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Ja klar, man muss früh anfangen,

Beitrag von PR »

wenn man die Leute gekonnt reinlegen will. Im fünften Semester ! Vorklinik, hieß das zu meinen Zeiten, reine unschuldige Naturwissenschaft. Zu der Zeit hat ein Medizinstudent mal Omis auf den Topf gesetzt, aber noch keinen Patienten medizinisch angefasst.

Die KV RLP muss s e h r verzweifelt sein !
Mich tät interessieren, was die gleichen Interviewpartner in 5 und 10 Jahren sagen.

Wie mir die KV geholfen hat ? Im ersten Jahr nach der Niederlassung hat sie mir gesagt: Sie sind ja völlig überschuldet, lösen Sie mal sofort Ihre Lebensversicherung auf ! Wenn Sie mal in Rente gehen, haben Sie schließlich eine Praxis zu verkaufen.
Und als ich in Rente ging, hat mir die KV gesagt: der Verkaufswert Ihrer Praxis ist null, denn sie hat in den letzten drei Jahren kein Facharztgehalt abgeworfen. Sie hatten doch gewusst, dass Sie sich um zusätzliche Einkommensquellen bemühen müssen !

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