Große Koalition?

[Dr.med.Holger Fischer]

Guten Abend,
Folgendes soeben bei Google News entdeckt:
"Fraktionsvize Karl Lauterbach machte indirekt die Abschaffung der privaten Krankenversicherung zur Voraussetzung für Koalitionsverhandlungen. "Wir werden sehen, ob die Union bereit ist, sich in Richtung eines gerechteren Landes zu bewegen", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag". Bewege sich die Union nicht, "haben wir keine Chance, Neuwahlen zu verhindern".

Der rheinland-pfälzische SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer nannte die Bürgerversicherung als Bedingung: "Wenn die Union hier nicht einschwenkt, können wir uns jedes weitere Gespräch sparen", sagte Schweitzer.
Wie sagt PR so schön- der Mann mit der Fliege ( oder so ähnlich). Ob sich diesbezüglich etwas ändert? Die SPD stellt jetzt große Forderungen, will man mit ihr eine Koalition eingehen, mal sehen, wie das endet.
Einen schönen Abend.

[Barnie Geröllheimer]

Das Scheitern von Jamaika und dass das Regieren für Merkel teuer werden würde, habe ich vorausgesagt.

Wird jetzt von einer neuen Regierung, wie immer sie gebildet werden wird, nicht endlich Sozialpolitik betrieben, die dem kleinen Bürger hilft, wird man weiter der AfD die Wähler zutreiben.

Bei aller Dringlichkeit, Bürger im Krankheitsfalle gleich zu behandeln und behandeln zu können, wundert mich, dass "Fliegen-Kalle" mit seiner Forderung so im Vordergrund steht. Gibt es denn jetzt nicht erst einmal Wichtigeres, wie z.B. sozialen Wohnungsbau, bedingungsloses Grundeinkommen, Erhöhung des Mindestlohnes usw?

[Humungus]

Karl Lauterbach ist erklärter Feind der Niedergelassenentätigkeit, das sollte jeder wissen. Sein Ziel ist es den Konzernen die Versorgung zuzuschanzen, wurde er doch jahrelang fürstlich von einem davon entlohnt und hat sicherlich auch nichts gegen eine Fortsetzung. So sind sie, die Sozialisten: Wasser predigen....

[Barnie Geröllheimer]

Karl Lauterbach ist erklärter Feind der Niedergelassenentätigkeit, das sollte jeder wissen.

Das mag sein, aber er ist es bestimmt nicht deshalb, weil er für die Abschaffung der PKV ist.

Die "Hohnorare" der GKV für Ärzte können und dürfen so nicht bleiben, das ist sicher auch Fliegenkalle klar, zumal die Abstände von Kliniken zueinander immer größer und Portfolios eingeschränkt werden.
Dem niedergelassenen Arzt kommt doch da wieder eine besondere Bedeutung zu, auch wenn ein Maulburger 5km bis nach Lörrach fahren müsste, um eine Arzt-Praxis aufzusuchen.

Anm.: Mir ist bewusst, dass man versucht, das Angebot an Leistungserbringer im Gesundheitswesen massiv auszudünnen und eine gewisse Konzentration herbeizuführen. Das wissen Hebammen genauso gut wie Optiker. Für letztere gilt ab 1.12.17 voraussichtlich ein neuer Liefervertrag, der endgültig dazu führen wird, dass das kleine Fachgeschäft aus dem Markt aussteigt oder ausgestiegen wird.

Vorbehaltlich der Zustimmung meiner Göttergattin, die noch immer behandelt wird und die ich deshalb derzeit nicht mit solchen Themen konfrontieren möchte, werden wir nun unsere Kassenzulassung auch für den Bereich Brillen nicht erneuern.

Für uns stellt sich also nicht die Frage, ob man irgendwen wählen kann, der auch Wasser säuft, wenn er Wasser predigt, sondern wie wir bis auf Weiteres auf den Irrsinn der Politik reagieren, bis man die Irrsinnigen zum Teufel schicken kann.

[Dr.med.Holger Fischer]

Guten Tag,
das habe ich heute gefunden:
https://www.versicherungsbote.de/id/486 ... Thema-PKV/
Mal sehen, wie es ausgeht.

[Humungus]

Das Taktieren beginnt.
Die SPD wird für den erneuten Beitritt zu einer GroKo einen Preis verlangen, um ihr Gesicht nicht vollends zu verlieren. Lauterbach gehört zum linken Flügel und positioniert sich schnell. Das Problem solcher Forderungen ist, dass sie zweischneidig sind: wird ihnen nachgegeben, können die Anhänger der CDU vergrätzt werden. Scheitern sie, blamiert sich die SPD. Insofern geht Lauterbach ein Risiko ein, das wahrscheinlich mit Nahles, ebenfalls links, abgesprochen ist. Sie bleibt erst einmal im Hintergrund.

Eine PKV light ist keine PKV mehr. Zwar können die Beihilfeberechtigten so weiterhin von ihrem Privileg profitieren, sie erhalten aber nur noch - dann auch von der PKV - die Kassenleistungen, die mittlerweile auch Basis der Beihilfe sind. Einfach gesagt: ein geschickter Trick, die Abschaffung der PKV-Vollversicherung zu verbrämen.

Ein Grund mehr, sich nicht mehr niederzulassen!

Warum nur verlangt Lauterbach nicht auch die Abschaffung der stationären privaten Zusatzversicherung? Ach ja, weil "sein" Konzern gut davon lebt. Wenn man schon gleich sein will, dann bitte auch im stationären Sektor. Dagegen allerdings wird Montgomery opponieren. Nur dagegen.

[Dr.med.Holger Fischer]

Guten Tag,
kann sich die PKV nicht " retten", indem sie für ambulante Fälle eine Zusatzversicherung anbietet- analog zu privaten ambulanten Zusatzversicherungen bei zahnärztlicher Behandlung?

[Humungus]

Wenn festgelegt wird, dass kein erhöhter Honorarrahmen für Privatpatienten existiert (für Laien: mehr als 1-fach GOÄ), ist das witzlos. Die Konditionen sollen ja die gleichen sein wie bei der GKV, also auch nix mit Zahnzusatz. Gut leben können die PKVen weiterhin, von den stationären Zusatzversicherungen, die Lauterbach ja gerne sieht.

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die PKV abschaffen. Wg. Grundgesetz. Das geht nur auf die krumme Tour à la Lauterbach.

Bemerkenswert ist immerhin, dass die PKV selbst bisher keine großen juristischen Anstrengungen unternommen hat. Das weist deutlich darauf hin, dass die Kranken-Vollversicherung nicht mehr so arg zum Geschäftsmodell taugt.

Mit aller Sicherheit wird jedwede Gesundheiz"Reform" genügend medizinische und auch ärztliche Tätigkeitsfelder übriglassen, die im Kassentarifsystem und dermaleinst in einer neuen GOÄ überhaupt nicht abgebildet sind, wo es also gar keine Vergleichsmöglichkeit gibt. Da kann sich dann der MARKT!!! munter austoben, und die echten (dann Zusatz-)Versicherungen können ihre Verträge fein ziselieren.

Was die strubbelige "Bürgerversicherung" des studierten Demagogen angeht: die wird für Kassenmitglieder zum Reinfall des Jahrhunderts geraten.

Mannomann, bin jeden Tag froher, diesem Affenzirkus halbwegs heil entronnen zu sein !

PR

[Barnie Geröllheimer]

Niemand kann geradewegs die PKV abschaffen. Wg. Grundgesetz.

Wo steht das?

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http://www.1000dokumente.de/index.html? ... f&st=&l=de

PR

[Barnie Geröllheimer]

http://www.1000dokumente.de/index.html? ... f&st=&l=de

Das ist die Fassung von '49, die längst überholt ist.

Außerdem steht da nirgends auch nur 1 Satz von privater KV. Andernorts findet man lediglich den Schutz der Vertragsfreiheit durch das Grundgesetz. Das bedeutet aber nicht, dass nicht jeder verpflichtet werden kann, in eine Bürgerversicherung einzuzahlen.

[Timmie2]

Verfassungsmäßigkeit einer Bürgerversicherung

Auswirkungen der Einführung einer Bürgerversicherung auf die Versicherten in der PKV

Danke für den Hinweis, Link ist berichtigt

[Dr.med.Holger Fischer]

Hallo,
der zweite Link ist mit ersten wohl identisch.

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ist, dass es keine Enteignung der Privatversicherer und ihrer Vertragspartner geben kann.
So wenig wie eine Enteignung von Banken und ihrer Kunden.

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