Persönlichkeitsstörung

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ClausiB
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Persönlichkeitsstörung

Beitrag von ClausiB »

Guten Tag,
ich bin Angehöriger und möchte meinen Fall gern schildern.

Meine Ehefrau 36 Jahre hat vor 3,5 Jahren eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Sie selbst hat Diabetes und eine angeborene Spastik, durch die sie Laufeinschränkungen hat. Zusätzlich hat Sie auf einem Auge Einschränkungen. Wir haben uns vor 11 Jahren kennengelernt.

In der ganzen Zeit in der ich Sie kenne, hat Sie schon Schwierigkeiten damit gehabt, eine Entscheidung treffen zu können. Mit kleinen Dingen aber auch bei großen und wichtigen Entscheidungen.

Während der Schwangerschaft kamen dann erstmals teils aggressive Wutausbrüche und starke Verstimmungen zum Tragen.

Etwa vier Wochen nach der Geburt unserer Tochter traten schwere depressive Verstimmungen auf. Diese gingen soweit, dass meine Frau ins Bett gegangen ist und dort nur noch geblieben ist. Wochenlang. Mit Gewaltandrohungen gegen mich und auch gegen unsere Tochter.
Daraufhin haben wir einen Arzt für Psychiatrie aufgesucht, der das Problem mit Citalopran angegangen ist. Es wurde dann auch besser. Aber es gab immer Phasen wo nichts mehr ging und ich eingesprungen bin.

Im Jahr 2014 hat meine Ehefrau dann über einen Chat einen anderen Mann kennengelernt. Die Routine der langweiligen Beziehung hat wohl dazu geführt. Ich habe Sie gebeten diese Beziehung zu beenden. Dies wollte Sie auch tun. Sie hat sich allerdings weiter mit dem Herrn getroffen.

An einem Sonntag dann sagte Sie mir plötzlich, dass Sie nun fortgeht und ich erbärmliche Kreatur nun schauen könnte was ich tue. Gleichzeitig bekam ich ein „blaues“ Auge verpasst.

Ein paar Tage später meldete sie sich und teilte mit, dass ihr alles so leid tut und Sie gern wiederkommen möchte. Wir haben dann geklärt, dass wir noch einmal zum Arzt müssen um die Aggressionen in den Griff zu bekommen.
Zwei Wochen später kam es dann zu einem freiwilligen Aufenthalt in einer „offenen“ Station des nahegelegenen Klinikverbundes der auf dieses Thema spezialisiert ist.
Nach vier Wochen wurde die Therapie beendet und alles war gut, war die Hoffnung.

Nach ca. 8 Wochen kam es zum nächsten Zwischenfall. Durch einen stark ansteigenden Blutzuckerwert kam es zu einem Gewaltausbruch wobei eine Tasse Kaffee und das Smartphone zu Bruch gingen. Die zu Hilfe gerufene Freundin hat in Ihrer Not den Rettungsdienst verständigt. Der wiederum die Polizei, die dann eintraf. Meine Frau sagte trotzig, dass es ihr gut gehe.
Der hinzugerufene Hausarzt sah aber für eine Einlieferung ins Krankenhaus keinen Anlass. Er sorgte aber dafür, dass die Behandlung nun bei einer Institutsambulanz fortgeführt wurde. Dort gab es Medikamente für Depressionen und gegen die Aggression. Gespräche fanden auch ein paar statt.

Der Kontakt mit dem anderen Mann fand in dieser Zeit aber weiter statt. Im Jahr 2016 dann kam es wieder zu einem Gewaltausbruch. Diesmal wurde ich in die Pulsader gekniffen und blutig gekratzt.
Daraufhin zog meine Frau aus zu Ihrem Freund. Unsere Tochter hat sie mitgenommen. Vorab war Sie aber wieder für viele Wochen im dauerhaft im Bett.

Nach vier Wochen hat sie sich gemeldet und um Entschuldigung gebeten. Sie wollte bitte gern abgeholt werden und sowas nie wieder tun. Sie würde sich so sehr ekeln und möchte so gern nach Hause.
Auch diesem habe ich entsprochen. Es wurde mir versichert, dass der Kontakt nicht mehr stattfindet und jetzt alles gut wird.

In der ersten Nacht wieder Zuhause wurde meine Frau und ich zeitgleich wach. Plötzlich begann Sie mich schwer zu beleidigen. Ich hatte dafür keinen Anlass gegeben. Ich bin dann aufgestanden und in ein anderes Zimmer gegangen um die Situation zu entschärfen. Das half nichts! Sie kam zu mir und schrie mich weiter an. Ich versuchte wieder das Zimmer zu wechseln und hatte plötzlich eine Plastiktüte über dem Kopf, die meine Frau mir überzog. Es gelang mir die Tüte abzuziehen. Ich sah, dass diese Aktion selbst meine Frau total geschockt hatte. Am nächsten Tag fuhren wir zur Institutsambulanz. Es wurde Aripiprazol verschrieben. Die Aggressionen wurden deutlich besser, ja man könnte fast sagen, sie waren fast weg.

Im Gegensatz zu dem anderen Mann. Dieser hat weiter versucht meine Frau zu überreden zu ihm zu kommen. Sie hat das, so hat sie mir es gesagt, aber ein für alle Mal unterbunden.

Da meine Frau und ich mit unserer Tochter sehr weit von Ihrer Mutter entfernt leben wurde überlegt im Heimatort meiner Frau ein Haus zu erwerben und dieses hier in dem wir leben zu verkaufen.
Ihr würde es leichter fallen, wenn unsere Tochter auch mal bei Oma und Opa ist.
Wir haben dann nach einigem Suchen ein Haus gefunden und das notariell gekauft. Meine Schwiegermutter wollte uns das Geld leihen, bis unser Haus hier verkauft ist. Sozusagen als Zwischenfinanzierung.

Nun kam allerdings raus, dass der andere Mann doch noch im Spiel ist. An einem Montag dann war Sie wieder weg. Am Dienstag wollte Sie dann wieder zurück. Am Mittwoch lieber dableiben und dann am Sonntag habe ich Sie wieder abgeholt. Unsere Tochter blieb bei mir, da Sie klar ausgesprochen hat, nicht bei diesem Herrn leben zu wollen.

Meine Frau sagte dann selbst, dass mir ihr wohl etwas nicht stimmen würde und hat zugestimmt, einen stationären Aufenthalt in einer entsprechenden offenen Station durchzuführen.
Da die Klinik die in der Nähe von uns liegt quasi vor der Haustür des anderen Mannes liegt haben wir uns für eine Universitätsklinik entschieden die in der Nähe der Schwiegereltern liegt. Einen Tag nach der Einweisung kam dann heraus, dass Sie von dem Herrn schwanger ist. Daraufhin wurden alle Medikamente abgesetzt. Die Diagnose „Persönlichkeitstörung“ wurde gestellt und meine Frau entlassen. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob Sie das Kind haben möchte oder nicht. Und diese Entscheidung muss erst gefunden werden, bevor die Therapie weiter gehen kann. Medikamente würden hierbei eh nicht helfen!

Nachdem ich meine Frau nun aus der Klinik abgeholt habe, und mit Ihr nach Hause gefahren bin habe ich ein klärendes Gespräch gesucht. Das fand nicht statt, da meine Frau direkt ins Bett gegangen ist.
Am nächsten Tag dann um ca 14 Uhr sagte sie zu mir „ich bleibe jetzt bei meiner Familie, da gehöre ich hin“. Um 15 Uhr hat sie sich dann von dem Herrn wieder abholen lassen, dort allerdings eine Fehlgeburt in der 6 SSW gehabt. Das hat allerdings dazu geführt, dass meine Schwiegermutter die Zahlungszusage widerrufen hat und wir nun kein Geld mehr für das Haus haben. Also wird jetzt wohl einiges auf uns zukommen.

Nach einer Woche, wie kann es anders sein, wollte sie wieder fort und möchte nie mehr weg gehen. Möchte in Therapie, dann wieder nicht. Liegt nur im Bett, steht auf isst wahllos und legt sich wieder hin. Schreibt aber kontinuierlich mit dem Herrn. Sie nimmt ihre Umwelt überhaput nicht mehr richtig war. Das ist Stand heute!

Viele werden sich nun fragen, warum ich so etwas mitmache…. Wegen unserer Tochter zum einen und weil ich denke meine Frau ist schwer krank.

Aber nun die Frage…. Was kann ich tun? Wer hilft uns?