Medizinische Weihnachten...

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Erik Eichhorn
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Medizinische Weihnachten...

Beitrag von Erik Eichhorn »

Liebe Leser und User, liebe Kollegen,

das Jahr neigt sich dem Ende. Weihnachten steht vor der Tür. Wie jedes Jahr werden einige Kollegen diese Zeit nicht mit Ihrer Familie unter dem Baum verbringen, sondern draussen auf der Strasse oder in der Rettungswache. An diese Kollegen einen ganz besonderen Gruß und der Wunsch, dass Euch der Weihnachtsmann ruhige Dienste beschert. Kommt alle gut ins neue Jahr und im neuen Jahr wieder hierher zurück :-)

Zum Ausklang gibts ein kleines Fundstück, viel Spaß damit.
SCHOKOLADENWEIHNACHTSMANN

Eine notfallmedizinische Studie
Die eigentliche Herkunft der Weihnachtsmaenner ist unklar, sie liegt
quasi im Dunkeln. Schon das periodisch massive Auftreten bereits im
Herbst, sowie das schlagartige Verschwinden nach der
Wintersonnenwende bedarf noch intensiver Untersuchungen. Die
vorliegende Studie befasst sich mit notfallmaessigen Gesichtspunkten,
wobei im Wesentlichen die traumatologischen Aspekte im Vordergrund
stehen sollen.
ANATOMISCHE VORBEMERKUNGEN
Die interessante Spezies "Schokoladenweihnachtsmann" ist
makroskopisch recht gut untersucht worden. Umgeben ist der Patient
von einer festen Haut, welche die verschiedensten Farbnuancen
aufweisen kann. Die Farbgebung als solches laesst menschenaehnliches
Gesicht und Gestalt vermuten. Hinweise auf einen funktionstuechtigen
Bewegungsapparat finden sich nicht. Die Extremitaeten sind wie bei
einer Syndaktylie verschmolzen. Die aeussere Haut (Pellicula
aluminica) dient dem Schutz des Individuums vor dem Unbilden der
menschlichen Spezies; verhindert aber offensichtlich auch den Verlust
koerpereigener Substanzen bei der AEnderung des Aggregatzustandes der
Koerpersubstanz. Diese Grundsubstanz liegt als Exoskelett nach innen
dicht der Pellicula an und umhuellt die grosse zentrale Vakuole,
welche in ihrer Form ein getreues Abbild des Weihnachtsmannes
darstellt. Die Herkunft dieser Grundsubstanz ist umstritten.
Biochemisch scheinen aber Zusammenhaenge mit dem Abraum der
Oetker`schen Schokoladenbergwerke zu bestehen. Der
Schokoladenweihnachtsmann kommt in den verschiedensten Groessen und
Formen vor. Dies hat er mit den Gartenzwergen gemeinsam, denen er
allerdings nur aeusserlich aehnlich ist. Es wurden Exemplare von 20 -
4000 g gesehen. Ueber Wachstum, Nahrungsaufnahme sowie raeumlichen
Veraenderungen raetselt die Wissenschaft noch heute.
TRAUMATOLOGIE
Nach der bisherigen Auffassung gibt es nur zwei klinisch relevante
Traumatisierungsmechanismen: 1. Frakturen (Frakturen der
Grundsubstanz) 2. Thermische Traumen (Hitzetrauma) Die Verletzungen
der Pellicula scheint medizinisch bedeutungslos und bedarf keiner
besonderen Therapie.
FRAKTURTYPEN
1. Impressionstraumen des Kraniums 2. Impressionstraumen des Thorax
3. Impressionstraumen des Saeckelchen (trotz seiner atypischen Lage
ist grundsaetzlich an ein urologisches Konzil zu denken!) 4.
Impressionstraumen im Fussbereich 5. Frakturen des Dents-axis
(neurologisches Gutachten erstellen!) 6. Polytraumen (Patient muss
unverzueglich in eine Polyklinik ueberwiesen werden!)
UNFALLMECHANISMEN
Die Welt der Menschen ist fuer Schokoladenweihnachtsmaenner an sich
als extrem feindlich zu betrachten. Eine Hyperthermisierung des
Corpus kann zu irreversiblen Schaeden fuehren. So ist bereits das
Auflegen einer Kinderhand oder die Positionierung auf einem
Heizkoerper fuer das Objekt sehr gefaehrlich. Intensive
Sonnenstrahlung oder Badewasser hinterlaesst beeindruckende Schaeden.
Frakturen treten schon bei Bagatelltraumen auf. Polytraumen werden
allerdings eher bei Stuerzen aus groesseren Hoehen beobachtet.
DIAGNOSTIK
Die Pupille des Patient hat sich nach mehreren Testserien als
lichtstarr erwiesen. Es ist keinerlei Reaktion bei der Konvergenz zu
bemerken. Selbst ein Ausleuchten der Augenhoehlen mittels Softlaser
hat zu keinerlei neuer Erkenntnis beigetragen. Vor einer Inspektion
der Mundhoehle muss dringend gewarnt werden, da es neben einer
irreversiblen Schaedigung der Pellicula zu Gesichtschaedelfrakturen
(meist Typ LeFutch II.) sowie massiven Kieferfrakturen kommen kann.
Die Perkusion kann sehr aufschlussreich sein. Bei intakter Aura ist
ein hypersonorer Klopfschall zu vernehmen. Bei Hitzetraumen wird der
Klopfschall meist klebrig, bei Polytrauma ist er nicht zu
registrieren. Eine Auskultation erscheint unsinnig und belanglos. Die
Temperaturmessung des Patienten erweist sich als aeusserst schwierig,
da physiologische Koerperoeffnungen oder Hauttaschen fehlen. Somit
ist es ohne Verletzung des Probanden nicht moeglich Rezeptoren
einzufuehren. Es gibt Untersuchungen, welche belegen, dass es sich
bei dieser Spezies um Poikilotherme handeln koennte.
THERAPIE
Fuer die klinisch relevanten Traumen ist bislang seitens der
Physiotherapie keine Studie bekannt geworden. Recherche haben keine
Hinweise finden koennen, ob thermische Traumen mit anschliessenden
Gestaltsverlust erfolgreich zu therapieren sind. Frakturen des
Exoskelett sind heute noch therapieresistend. Eine Heilung im Sinne
der Kallusbildung konnte leider nicht herbeigefuehrt werden. Eine
primaere oder sekundaere Wundheilungen findet nicht statt. Kleinere
Fissuren koennen als Bagatelle unbeachtet gelassen werden, da sie den
Allgemeinzustand nicht beeintraechtigen. Eine Applikation von
Analgetika ist grundsaetzlich kontraindiziert!
ZUSAMMENFASSUNG
Grundsaetzlich scheinen Traumen jeglicher Form therapieresistend und
ohne Aussicht auf Erfolg. Mit der Frage, ob der Verzehr der durch
grobe Gewalt laedierten Patienten der richtige Weg zur Beseitigung
des Corpus Delikti ist, wird sich in naechster Zeit die Kriminologie
beschaeftigen. Es sind Hinweise eingegangen, dass nach der
Wintersonnenwende Schokoladenweihnachtsmaenner zu
Schokoladenosterhasen transmutieren.
Im Auftrag der Redaktion von Rett-Med.de und der Medizin Forum AG
Euer,
Erik Eichhorn
Rett-Med
DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin
FLindi
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Beitrag von FLindi »

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