Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatitis"

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

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M.diddy
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Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatitis"

Beitrag von M.diddy »

Hallo,

Wie so oft im Internet liest man auch hier fast nur die Fälle mit negativen Erfahrungen und länger, teils erfolgloser Krankheitsgeschichte.

Deswegen denke ich, dass man auch mal positive Erfahrungen hier schreiben sollte. Auch wenn ich hier relativ allein bleiben werde (wer meldet sich schon an, um zu schreiben, dass es ihm gut geht? :) )

Ich habe im November 2016 sehr plötzlich ein starkes Ziehen im Dammbereich gehabt. Gleichzeitig hatte ich ständig Harndrang.
Letzteres hatte ich darauf zurück geführt, dass ich sehr viel getrunken habe aufgrund einer Erkältung. Daran lag es aber nicht. Weniger trinken half nichts.
Zum Arzt gegangen bin ich aber letztendlich, weil ich Errektionsprobleme hatte. Entweder habe ich ihn beim Sex gar nicht hoch bekommen oder er würde nach 1-2 Minuten direkt wieder schlaff.
Also ab zum Urologen..und der war super! Hat mich untersucht (Ultraschall Prostata, Urinprobe,...) und meinte daraufhin "sie haben eine chronische prostatitis. Tun Sie mir einen Gefallen: Sie gehen jetzt hier raus mit dem Gedanken, dass sie nicht krank sind! Und Errektionsprobleme hatten wir doch alle schon mal"
Dazu verschrieb er mir noch Pollstimol für 3 Monate.

Viele würden sich jetzt nicht ernst genommen fühlen von ihrem Arzt. Für mich ist das genau die richtige Einstellung. Klar hat es mich belastet, aber ich bin übergeugt, dass gerade bei dieser Erkrankung Lockerheit eine entscheidende Rolle spielt.
Meine Frau ist zum Glück super verständnisvoll und einfühlsam. Wenn es anfangs nicht geklappt hat beim Sex, hat sie mir immer wieder den Druck genommen und war absolut locker.
Mein schmerzbild hat sich in den ersten Wochen nochmal ordentlich geändert. Die Dammschmerzen wurden weniger, die Analschmerzen mehr. Alternativ dazu ein diffuser Schmerz zwischen Penis und Bauchnabel oder auch mal an der Penisspitze.
Ich habe mich dann noch zu einem Besuch beim Proktologen durchgerungen und meine Hämorrhoiden entfernen lassen. War kein großer Akt. Waren nur Stufe 1-2 und ließen sich mit 2 Spritzen veröden.

So wurde es über die Wochen gaaanz langsam besser. Pollstimol habe ich fleißig eingenommen. Beim Sex hat es auch immer besser geklappt. Vor allem hatte ich selbst auch wieder Lust drauf. War anfangs komplett weg.
Und irgendwann im Februar hatte ich einen Tag, an dem mir auffiel, dass ich nichts mehr spüre vom Druck oder Schmerz. Natürlich gab es dann ab und an wieder Situationen, in denen ich etwas gemerkt hatte. Vor allem beim Sitzen.

Aber es würde immer besser.

Jetzt nach einigen Monaten bin ich komplett Beschwerdefrei. Ich weiß, dass die Rückfallquote Relativ hoch ist. Aber falls es nochmal kommen sollte, werde ich wieder so locker wie möglich an die Sache heran gehen werde. Alles andere führt nur zu zusätzlichen Verkrampfungen.

Ich möchte hier niemanden in seiner persönlichen Krankengeschichte diskreditieren.
Aber es ist mir ein Bedürfnis allen anderen, die hier frisch reinlegen Mut zu machen.

Solche Erfahrungsberichte haben mir nämlich anfangs komplett gefehlt. Man liest nur von erfolglosen Behandlungen oder erfolgreichen kostspieligen Spezialtherapien in der Schweiz. Das hatte mich damals kaum ermutigt :)


Also: Kopf hoch! Locker bleiben. Das wird wieder
thomas.
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von thomas. »

Die Aussage des Urologen finde ich geradezu fahrlässig. So einen hatte ich auch beim Beginn der Geschichte vor 22 Jahren.
Das mag bei einigen Betroffenen funktionieren, jedoch bei sehr vielen funktioniert das eben auch nicht.
Wenn es bei Dir nicht weggegangen wäre, mit seiner Empfehlung, was hätte er denn dann als nächstes Getan?
thomas.
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von thomas. »

thomas. hat geschrieben:Die Aussage des Urologen finde ich geradezu fahrlässig. So einen hatte ich auch beim Beginn der Geschichte vor 22 Jahren.
Das mag bei einigen Betroffenen funktionieren, jedoch bei sehr vielen funktioniert das eben auch nicht.
Wenn es bei Dir nicht weggegangen wäre, mit seiner Empfehlung, was hätte er denn dann als nächstes Getan?
"Solche Erfahrungsberichte haben mir nämlich anfangs komplett gefehlt. Man liest nur von erfolglosen Behandlungen oder erfolgreichen kostspieligen Spezialtherapien in der Schweiz. Das hatte mich damals kaum ermutigt :)"

Auch die positiven Erfahrungsberichte gibt es genügend in diesem Forum. Mann muss nur entsprechend suchen :o
Fernando777
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von Fernando777 »

Ich unterschreibe den ersten Beitrag zu 100% !!!
Nicht die Antibiotika heilen einen, sondern die Einstellung !!!
Komisch das bei beschwerdenfreien Personen teilweise mehrere Bakterien gefunden werden als bei Männern mit Beschwerden!
thomas.
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von thomas. »

Hallo Fernando777,

wie hast Du denn das Problem in den Griff bekommen?
Fernando777
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von Fernando777 »

Hi,
Für mich ist das Wichtigste die Einstellung...dann sollte man sich hinterfragen, ob nicht psychische Probleme bestehen (häufig auch nur unterbewusst).
Klar sollte man Urin, Ejakulat & Abstriche machen um zu sehen ob Bakterien vorliegen...bei mir immer negativ!
Ich halte es für absolute Verlegenheit von Ärzten AB zu verschreiben ohne Nachweis, wir leben im Jahr 2017, wenn ein Organ entzündet ist, wird man Bakterien finden sofern welche vorhanden...
Daher rate ich allen, hinterfragt euch bzw euer Leben und räumt auf! Bleibt positiv, weil nur so gibt ihr dem Körper das Signal gesund werden zu wollen...AB ist nichts anderes als Symptombekampfung...
Ich habe in meinen 2.5 Jahren kein einziges AB genommen (und keine weiteren Medikamente) und mir geht es wieder super, dank Aufarbeitung und Psychotherapie.
Hier noch ein Artikel
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/m ... ng-ia.html

Jeder muss selber wissen wie er mit Krankheiten umgeht, für mich ist JEDE Krankheit nur ein Zeichen dafür, dass irgendwas im Leben und emotionalen Bereich nicht stimmt...nicht umsonst stimmen fast alle Punkte, wenn man im Internet die psychosomatischen Gründe für die jeweilige 'krankheit' nachliest.

Wie gesagt, bei vielen 'gesunden' werden mehr Höhere Bakterienanzahlen als bei Männern mit Beschwerden!

Viel Glück an alle!
Dano4
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von Dano4 »

Fernando777 hat geschrieben: Ich halte es für absolute Verlegenheit von Ärzten AB zu verschreiben ohne Nachweis, wir leben im Jahr 2017, wenn ein Organ entzündet ist, wird man Bakterien finden sofern welche vorhanden...


Wie gesagt, bei vielen 'gesunden' werden mehr Höhere Bakterienanzahlen als bei Männern mit Beschwerden!
Ich finde, da in den beiden Sätzen wiedersprichst du dir selbst ein wenig. (oder ich habe es falsch verstanden). Hier gibt es ja keine wirklichen Nachweise, da "gesunde" ja nicht zum Urologen rennen und ihr Ejakulat untersuchen lassen...

Ich bin mittlerweile bei 4 Urologen vorstellig geworden. Bei allen 4 wurden immer Keime gefunden, auch in signifikanter Anzahl. 2 Urologen sind dieser Bakterienthese gefolgt, die anderen beiden haben gesagt, damit hat es nichts zu tun, die Ursache kommt aus dem Becken. 1 Urologe hat mittels abtasten immer geprüft, ob die Prostata entzündet ist (jedesmal so gewesen, mal mehr, mal weniger)

Ich denke, selbst unter den Urologen herrscht eine riesengroße Ratlosigkeit, was Bakterien in der Prostata angeht. Ich habe für mich entschieden, auf eine Art und Weise mein eigener Arzt zu werden, den Urologen betrachte ich als reine Unterstützung. Habe seit 3 Tagen mal wieder eine AB Einnahme hinter mir. Auffällig war, das die Symptome nach ca. 7 tagen besser wurden. Sobald dann aber dur die tabletten der Darm gestreikt hat und der Durchfall dazu kam, habe ich gewisse Symptome wieder gemerkt. Bin nun gespannt auf den nächsten Abstrich, wobei ich denke, das sich nicht viel Verändert haben wird. Der Beckenthese von den 2 Urologen bin ich auch eine Zeit lang gefolgt (Beckenbodentraining beim Physio). Dort habe ich aber relativ schnell festgestellt, das meine Ursache hier nicht liegt, da ich ausschliesslich Entzündliche Beschwerden habe und keinerlei Schmerzen/Verkrampfungen im Becken.
Fernando777
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von Fernando777 »

Naja bei Forschungen werden natürlich auch 'gesunde' Menschen getestet & da würde eben festgestellt, dass bei Männern ohne Beschwerden teilweise ähnliche oder mehr Bakterien gefunden wurden... Darauf war das von mir bezogen :-)
Jeder muss es selber wissen, allerdings bin ich auch der Meinung, dass der Körper selbst mit den Bakterien fertig werden muss...
Aber jeder ist sein eigener Arzt und muss seinen eigenen Weg gehen! Niemand ist gleich, deshalb hilft auch nicht jedem das gleiche...
und du merkst ja, das AB hilft dir auch nicht wirklich...
Luxemburger1977
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von Luxemburger1977 »

In der letzten Zeit habe ich hier so viel Unsinn gelesen, dass ich einiges kurz klar stellen wollte.
M.diddy hat geschrieben:Also ab zum Urologen..und der war super! Hat mich untersucht (Ultraschall Prostata, Urinprobe,...) und meinte daraufhin "sie haben eine chronische prostatitis. Tun Sie mir einen Gefallen: Sie gehen jetzt hier raus mit dem Gedanken, dass sie nicht krank sind! Und Errektionsprobleme hatten wir doch alle schon mal"
Eine Prostatitis ist eine Infektion der Prostata. Wenn weder Urinprobe, noch Ultraschall der Prostata darauf hinweisen, dass es tatsächlich eine Infektion ist, ist das eben keine Prostatitis. Der Urologe, der dann trotzdem diese Diagnose fällt, ist nicht super sondern hat keine Ahnung, was eine Prostatitis ist. Es ist für mich auch kaum vorstellbar, dass ein Urologe männliche Patienten einfach nur so nach Hause schickt, allerdings war mir es genauso passiert.
thomas. hat geschrieben:Die Aussage des Urologen finde ich geradezu fahrlässig. So einen hatte ich auch beim Beginn der Geschichte vor 22 Jahren.
Das mag bei einigen Betroffenen funktionieren, jedoch bei sehr vielen funktioniert das eben auch nicht.
Wenn es bei Dir nicht weggegangen wäre, mit seiner Empfehlung, was hätte er denn dann als nächstes Getan?
Kann ich nur 100% zustimmen!
Fernando777 hat geschrieben:Für mich ist das Wichtigste die Einstellung...dann sollte man sich hinterfragen, ob nicht psychische Probleme bestehen (häufig auch nur unterbewusst).
So werden Patienten mit zum Teil erheblichen Beschwerden, gar (wie ich) mit horrenden Schmerzen als depressiv eingestuft, was natürlich eine Schande ist, vor allem natürlich für alle Urologen und Ärtze, die Patiente nicht ernst nehmen, obwohl diese Schmerzen sie zu schaffen machen.
Fernando777 hat geschrieben:Klar sollte man Urin, Ejakulat & Abstriche machen um zu sehen ob Bakterien vorliegen...bei mir immer negativ!
Wenn alle Proben negativ sind, hat der Patient eben keine Prostatitis, sondern ein Beckenschmerzsyndrom. In 90-95% aller 'Prostatitis'-Fälle fehlt jeder Hinweis auf eine Infektion.
Fernando777 hat geschrieben:Ich halte es für absolute Verlegenheit von Ärzten AB zu verschreiben ohne Nachweis, wir leben im Jahr 2017, wenn ein Organ entzündet ist, wird man Bakterien finden sofern welche vorhanden...
Bakterien sind ein Zeichen von Infektion, keineswegs automatisch von Entzündung. AB sind bei einer Infektion richtig, bei einer Entzündung braucht keiner automatisch AB.
Fernando777 hat geschrieben:Ich habe in meinen 2.5 Jahren kein einziges AB genommen (und keine weiteren Medikamente) und mir geht es wieder super, dank Aufarbeitung und Psychotherapie.
Gut für Dich! Allerdings gibt es deutliche Beweise dafür, dass Beckenbodenphysiotherapie in den meisten Fällen wohl hilft, wobei viele Beckenbodenphysiotherapeuten leider keine Erfahrung mit Männern haben und dementsprechend die passende Behandlung nicht anbieten können.
Fernando777 hat geschrieben:Hier noch ein Artikel
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/m ... ng-ia.html
Im Internet wird hier und da die Seriosität dieses 'Zentrums der Gesundheit' in Frage gestellt. Sicherlich liest man dort neben nützlichen Infos auch einiges, was keineswegs wissentschaftlich erprobt ist.
Fernando777 hat geschrieben:Jeder muss selber wissen wie er mit Krankheiten umgeht, für mich ist JEDE Krankheit nur ein Zeichen dafür, dass irgendwas im Leben und emotionalen Bereich nicht stimmt...
Diese Behauptung, die übrigens auf nichts beruht, nehmen viele Patienten mit chronischen Schmerzen ihren Ärtzen übel, fühlen sich ganz zurecht in Ihren Schmerzen unverstanden. Jede Krankheit, jeden Schmerzzustand auf dieser Art und Weise auf die Psyche zurückzuführen ist schlicht und einfach eine Schande!
thomas.
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Re: Mut für alle mit frischer Diagnose "chronische Prostatit

Beitrag von thomas. »

Luxemburger1977 hat geschrieben:In der letzten Zeit habe ich hier so viel Unsinn gelesen, dass ich einiges kurz klar stellen wollte.
M.diddy hat geschrieben:Also ab zum Urologen..und der war super! Hat mich untersucht (Ultraschall Prostata, Urinprobe,...) und meinte daraufhin "sie haben eine chronische prostatitis. Tun Sie mir einen Gefallen: Sie gehen jetzt hier raus mit dem Gedanken, dass sie nicht krank sind! Und Errektionsprobleme hatten wir doch alle schon mal"
Eine Prostatitis ist eine Infektion der Prostata. Wenn weder Urinprobe, noch Ultraschall der Prostata darauf hinweisen, dass es tatsächlich eine Infektion ist, ist das eben keine Prostatitis. Der Urologe, der dann trotzdem diese Diagnose fällt, ist nicht super sondern hat keine Ahnung, was eine Prostatitis ist. Es ist für mich auch kaum vorstellbar, dass ein Urologe männliche Patienten einfach nur so nach Hause schickt, allerdings war mir es genauso passiert.
thomas. hat geschrieben:Die Aussage des Urologen finde ich geradezu fahrlässig. So einen hatte ich auch beim Beginn der Geschichte vor 22 Jahren.
Das mag bei einigen Betroffenen funktionieren, jedoch bei sehr vielen funktioniert das eben auch nicht.
Wenn es bei Dir nicht weggegangen wäre, mit seiner Empfehlung, was hätte er denn dann als nächstes Getan?
Kann ich nur 100% zustimmen!
Fernando777 hat geschrieben:Für mich ist das Wichtigste die Einstellung...dann sollte man sich hinterfragen, ob nicht psychische Probleme bestehen (häufig auch nur unterbewusst).
So werden Patienten mit zum Teil erheblichen Beschwerden, gar (wie ich) mit horrenden Schmerzen als depressiv eingestuft, was natürlich eine Schande ist, vor allem natürlich für alle Urologen und Ärtze, die Patiente nicht ernst nehmen, obwohl diese Schmerzen sie zu schaffen machen.
Fernando777 hat geschrieben:Klar sollte man Urin, Ejakulat & Abstriche machen um zu sehen ob Bakterien vorliegen...bei mir immer negativ!
Wenn alle Proben negativ sind, hat der Patient eben keine Prostatitis, sondern ein Beckenschmerzsyndrom. In 90-95% aller 'Prostatitis'-Fälle fehlt jeder Hinweis auf eine Infektion.
Fernando777 hat geschrieben:Ich halte es für absolute Verlegenheit von Ärzten AB zu verschreiben ohne Nachweis, wir leben im Jahr 2017, wenn ein Organ entzündet ist, wird man Bakterien finden sofern welche vorhanden...
Bakterien sind ein Zeichen von Infektion, keineswegs automatisch von Entzündung. AB sind bei einer Infektion richtig, bei einer Entzündung braucht keiner automatisch AB.
Fernando777 hat geschrieben:Ich habe in meinen 2.5 Jahren kein einziges AB genommen (und keine weiteren Medikamente) und mir geht es wieder super, dank Aufarbeitung und Psychotherapie.
Gut für Dich! Allerdings gibt es deutliche Beweise dafür, dass Beckenbodenphysiotherapie in den meisten Fällen wohl hilft, wobei viele Beckenbodenphysiotherapeuten leider keine Erfahrung mit Männern haben und dementsprechend die passende Behandlung nicht anbieten können.
Fernando777 hat geschrieben:Hier noch ein Artikel
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/m ... ng-ia.html
Im Internet wird hier und da die Seriosität dieses 'Zentrums der Gesundheit' in Frage gestellt. Sicherlich liest man dort neben nützlichen Infos auch einiges, was keineswegs wissentschaftlich erprobt ist.
Fernando777 hat geschrieben:Jeder muss selber wissen wie er mit Krankheiten umgeht, für mich ist JEDE Krankheit nur ein Zeichen dafür, dass irgendwas im Leben und emotionalen Bereich nicht stimmt...
Diese Behauptung, die übrigens auf nichts beruht, nehmen viele Patienten mit chronischen Schmerzen ihren Ärtzen übel, fühlen sich ganz zurecht in Ihren Schmerzen unverstanden. Jede Krankheit, jeden Schmerzzustand auf dieser Art und Weise auf die Psyche zurückzuführen ist schlicht und einfach eine Schande!
Sehr schön wieder mal von Dir zu hören. Mit dieser Aussage triffst Du den Nagel auf den Kopf. einer meiner ersten Urologen sagte ml zu mir, als seine AB- Therapie keine Wirkung mehr zeigte: "Dafür bin ich jetzt nicht mehr zuständig, das ist jetzt Aufgabe eines Neurologen". Rückblickend betrachtet: Unverschämt und zeugt von Null Sachverstand.
Leider passiert es auch heute noch viel zu oft, das Betroffene von Ärzten aus Ratlosigkeit zum Psychologen bzw. Neurologen geschickt werden. Das kann bei einem geringen Teil der Patienten anschlagen, beim Großteil wirkt es nicht.
Was ich aus meiner Sicht weiterempfehlen kann, ist der Gang zu einem Schmerztherapeuten. Wenn man da einen guten erwischt und den Weg konsequent geht kann einem das den Leidensdruck um vielfaches verringern.
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