Wieder zum Doc? Wieder krankschreiben?

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

Moderator: DMF-Team

Ohje-mine
Topicstarter
noch neu hier
Beiträge: 2
Registriert: 06.11.16, 16:56

Wieder zum Doc? Wieder krankschreiben?

Beitrag von Ohje-mine »

Hallo, (ganz am Ende gibts eine Kurzzusammenfassung für Eilige)

ich bin 32 Jahre, männlich und eigentlich körperlich immer fit gewesen. Nun bin ich seit drei Wochen krank geschrieben zu Hause. Das ganze ging vor 3,5-4 Wochen los, dass ich Hodenschmerzen bekommen habe, etwa zur gleichen Zeit auch Schmerzen in den Händen, Konzentrationsprobleme, ständige Müdigkeit, aber kein Fieber, kein Husten/keinSchnupfen.
Mein Hausarzt schrieb mich Montag den 17.10. für eine Woche krank und verordnete mit 3*tägl. IBU 400, meinte dass ich irgend einen Infekt habe. Ich habe die IBU-Dosis selber auf 3*600 gesteigert, wegen der entzündungshemmenden Wirkung - ich hatte das schonmal ähnlich und da hat mir mein alter Urologe (alter Wohnort) auch 3*600Ibu verordnet. Da aber Donnerstag (20.10.) meine Probleme noch nicht weg waren bin ich zum Urologen (neuer Urologe). Der meinte nach Ultraschall, dass ich eine leichte Hodenentzündung und Prostataentzündung habe und verordnete mir für eine Woche Ciprofloxacin 500 2*tgl. und meinte, in drei Tagen gehts mir schon besser. Insgesamt ging es mir nach der Woche noch nicht besser, sodass mich mein Hausarzt am 24.10. (Montag) wieder für eine Woche krank geschrieben hat: Die Handschmerzen (links/rechts Oberseite und Daumbenballen rechts) wurden eher schlimmer, dazu Schmerzen im Dammbereich (keine Hodenschmerzen mehr), Unterbauchschmerzen, Kopfschmerzen, Knieschmerzen bds., manchmal Fußschmerzen, Schwindel nach Bewegung, Ruhepuls von 50, geistige Trägheit.
Am 27.10. hat mein Hausarzt ein großes Blutbild, Nierenwerte und Lipase gemessen, diese Werte sind alle "ganz ok", deuteten auf eine abgeklungene Infektion hin.
Dann das Wochenende vor einer Woche: Ich war total K.O. nach 30 Minuten Spaziergang, musste ca. 15 mal am Tag wasserlassen, davon ca 3-4 mal nachts, weswegen ich vollkommen fertig und übermüdet am Montag vor einer Woche wieder zum Urologen bin- der meinte nach Ultraschall und tasten, dass ich immer noch ne Prostataentzündung habe, ein Keim,der vom ersten Antibiotikum nicht abgetötet wurde, daher Spermaprobe und wieder eine Woche krank geschrieben. Da die Analyse lange gedauert hat, habe ich wenigstens 3*tgl. IBU 400 genommen, um überhaupt was zu nehmen und gegen die nervigen Gelenk- und Unterleibsschmerzen.
Die hat nun ergeben, dass noch irgend ein Erreger gefunden wurde, weswegen ich Freitag (4.11.) 2*tgl. AmxiClav 875/125 verordnet bekommen habe. Dazu habe ich seit letzten Mittwoch noch eine leichte Mandel- oder Mittelohrentzündung, aber da ist dieses AmoxiClav ja auch prima für, das gibt sich jetzt auch mittlerweile (na wenigstens mal etwas...)
Nun heute morgen... Ich hatte zum ersten mal in meinem Leben eine Verstopfung, und zwar gleich noch von der wahrscheinlich übelsten Sorte: Ich saß 1,5 Stunden auf Klo und hatte dermaßen starke Schmerzen im Unterbauch (wellenartige Krämpfe = Koliken(?)) wie ich sie noch nie in meinem Leben hatte. Dazu dann auch Schweißausbrüche, mir wurde es schlecht etc., das aber bestimmt wegen der Schmerzen. Meine Freundin wollte mich eigentlich ins Krankenhaus fahren, aber ich konnte nicht zum Auto laufen so stark waren die Schmerzen. Dann hat sich das irgendwie gelöst und die "Geburt" hat geklappt, seit dem gehts mir eigentlich wieder ganz i.O., aber das war dermaßen schmerzhaft, dass ich den ganzen Tag schon wieder total erschöpft bin.
Eigentlich wollte ich ja morgen wieder auf Arbeit gehen, weil drei Wochen krank ist ja schon ne ganz schöne Ansage (oder?war bisher noch nie krank). Meine Schmerzen an den Gelenken, Kopf, Dammbereich, etc. sind auch nicht besser geworden, aber ich kann ja jetzt nicht mein ganzes Leben hier zu Hause vergammeln... Allerdings ist diese Verdauungsgeschichte ja nun ein ganz anderes Kaliber und ich weiß nicht, ob ich nun nochmal morgen zum Arzt sollte oder nicht- die Antibiose geht jedenfalls noch bis Freitag und so einen "Kloanfall" möchte ich auf keinen Fall auf Arbeit haben.
-> Sollte ich nochmal zum Arzt? Zu welchen, Urologe oder Hausarzt?
-> Gibt es evtl. noch irgend einen Tip, wie ich weiter machen soll, mein Hausarzt scheint nicht allzu energisch an die Sache ran zu gehen, außer, dass da noch bis nächste Woche ein Borreliose-test läuft habe ich da nicht viel zu erwarten wies scheint...

TLDR:
Ich bin seit mittlerweile 3 Wochen krankgeschrieben (immer wieder ab Montag, was ja echt nervig für die Kollegen und somit auch für mich ist) wegen Prostatitis und evtl. verschlepptem Virusinfekt (orakelt mein Hausarzt), ggf. Borreliose (Diagnosetiter noch ausstehend: Gelenkschmerzen und Dümmlichkeit), habe 7 Tage Cipro500 durch, 2 Packungen IBU400, bin jetzt seit Freitag bei AmoxiClav875/125 angekommen, meine Beschwerden sind noch nicht wirklich besser und heute morgen hatte ich den mit Abstand schmerzhaftesten und ausdauerndsten Stuhlgang meines Lebens und weiß nun nicht, ob morgen auf Arbeit gehen eine gute Idee ist. Wieder zum Arzt ist mir allerdings auch sehr unangenehm vor meinem Team. Was tun...


Danke schonmal
Luxemburger1977
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied
Beiträge: 108
Registriert: 17.12.15, 21:35

Re: Wieder zum Doc? Wieder krankschreiben?

Beitrag von Luxemburger1977 »

Hallo Ohje-mine,

Bei mir hat die ganze Sache auch so angefangen. Meine (frühere) Hausärztin (musste seitdem wechseln, weil sie leider so unverantwortlich verschiedene Medikamente mit heftigen Nebenwirkungen ganz ohne Grund verordnet hatte) war ratlos, hat mich aber Woche für Woche krankgeschrieben. Alle Urologen, die ich aufgesucht habe, waren auch ziemlich ratlos. Bei mir sind NIE Keime gefunden worden, ich bekam dafür Ciprofloxacin gleich für 4 Wochen, ganz ohne Grund. Wenn da Zweifel besteht, müssen tatsächlich für mindestens 3 Wochen Antibiotika verordnet werden, für den Fall, wobei in über 90% aller Fälle keine Keime in relevanter Anzahl nachgewiesen werden können. Schon in den ersten Wochen habe ich auch eine (Beckenboden)Physiotherapeutin aufgesucht, die mir hätte helfen können. Leider war auch sie ziemlich ratlos, was ich mir bis zum heutigen Tag nicht erklären kann.

Soweit ich das beurteilen kann, deutet bei dir einiges nicht so sehr auf Prostatitis sondern auf Beckenschmerzsyndrom. Falls du deinen Hausarzt schon länger kennst, könntest du ihn bitten, dich doch weiter krank zu schreiben. Inzwischen wäre ein (kurzer, max. 5 Tage!) Versuch mit Benzodiazepinen (Diazepam oder ähnliches) wert. Wenn dabei nur eine kleine Besserung eintritt, wäre dies ein Hinweis auf Muskelverspannungen. Im dem Fall könnte besser als jeder Arzt ein/e (Beckenboden)Physiotherapeut/in helfen. Selber habe ich mit der sensomotorischen Körpertherapie eine sehr positive Erfahrung, aber Physio/Osteo kann genauso so sehr helfen.

Im Rückblick würde ich alles genauso tun wie im letzten Jahr, als alles angefangen hat, und zwar mich krank schreiben lassen. Nur so konnte ich mich zu der Zeit besser auf mich konzentrieren. Mit den Schmerzen war es manchmal auch sehr schwer umzugehen und es wäre unter den Umständen auch sehr schwer gewesen, weiter zu arbeiten, zumindest bis alles erst mal geklärt und die Diagnose gestellt wurde.

Gute Besserung wünsche ich dir,


Luxemburg1977
Ohje-mine
Topicstarter
noch neu hier
Beiträge: 2
Registriert: 06.11.16, 16:56

Re: Wieder zum Doc? Wieder krankschreiben?

Beitrag von Ohje-mine »

Hallo,

danke für deine Antwort.
Ich war heute morgen wieder beim Uro, allerdings hat er mich gar nich reingenommen, sondern nur durch die Helferin ausrichten lassen, dass ich die Antibiotika auf jeden Fall weiter nehmen soll da es sonst keine anderen gegen diesen Keim mehr gibt außer einen der täglich injiziert werden muss und viel schlimmere Nebenwirkungen hätte. Die Schmerzen von gestern sind seiner Aussage nach sehr untypisch und wenn die wiederkommen soll ich einfach Buscopan einwerfen, dann würde sich das geben und zur Not wieder kommen. Als einziges hat er einen Urintest angeordnet und mich auf bitten für heute noch krank geschrieben. D.h. morgen geht der Ernst des Lebens wieder los, werds schon überstehen, drückt mir mal die Daumen - mehr kann ich zu der ganzen Geschichte leider nicht beitragen :(

Lieben Gruß
Antworten Thema auf Facebook veröffentlichen Thema auf Facebook veröffentlichen