WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20Uhr

Chronische Beckenbodenschmerzen, Urogenitalsyndrom- Beckenbodenmyalgie, Prostatitis

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pm2
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WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20Uhr

Beitrag von pm2 »

Wen es interessiert, am 17.10.2014 um 18.20Uhr
wird die "Servicezeit Reportage" gesendet, sicherlich
ist diese Sendung später in der WDR-Mediathek weiterhin zu sehen.

u.a. werden in der Sendung Fluorchinolon-Geschädigte (z.B. durch Ciprofloxacin/Levofloxacin)
vorgestellt und das Thema durchleuchtet. Für diese Sendung und der Anerkennung des
Risikos durch z.B. Ciprofloxacin/Levofloxacin haben Fluorchinolon-Geschädigte lange Zeit gekämpft!

Inhalt der Sendung: "Das Antibiotika-Risiko"
Inhaltsbeschreibung/Zitat:
"Antibiotika ist griechisch und bedeutet: "gegen das Leben". Dabei sollen diese Medikamente eigentlich nicht gegen das Leben desjenigen wirken, der sie schluckt, sondern gegen krankmachende Keime. Antibiotische Medizin ist ohne Frage sehr segensreich und hilft bei vielen bakteriellen Infektionen und rettet dadurch Leben. Allerdings gibt es Fälle, in denen Antibiotika auch denjenigen, der sie genommen hat, richtig krank gemacht haben. Bei Antibiotika-Einnahme kann es zu ernsthaften Nebenwirkungen kommen, die schlichtweg unterschätzt werden.

Zum Beispiel Achillessehnen-Riss ist eine Nebenwirkung, die erst Monate nach der Einnahme auftreten kann und von Betroffenen und Experten nur selten in Zusammenhang gebracht wird. Bestimmte Antibiotika sind bei einigen Menschen besonders riskant. Sie können Bindegewebe, Sehnen, Knorpel, Muskulatur und Nerven im Körper schädigen und dauerhafte Schmerzen verursachen. Andere beeinträchtigen die Darmflora so gravierend, dass es zu lebensbedrohlichen Dauerdurchfällen kommt.

Wir haben Menschen getroffen, die nach nur wenigen Tabletten ihr altes Leben nicht mehr leben können und viel Zeit und Energie in den Kampf für ihre verlorene Gesundheit stecken müssen. Einen Familienvater hat es besonders hart getroffen. Statt im Berufsleben zu stehen, sitzt er heute im Rollstuhl.

Die Servicezeit hakt nach: Verordnen Ärzte zu leichtfertig zu viele Antibiotika? Werden Gegenanzeigen und Warnhinweise übersehen? Schlucken Patienten zu bereitwillig Medikamente, deren Nebenwirkungen sie unterschätzen?"
Guild61
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von Guild61 »

Hallo

Ich habe diesen Film leider zu spät gesehen und habe jetzt, seit ca sieben Wochen
ähnliche Probleme nach einer Chinolon-Einnahme.

Gruß Tom
pm2
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von pm2 »

Es gibt Neuigkeiten zum Thema Risiko der Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin)
(Einnahme) und Gefahr für die Gesundheit.

Nachdem Fluorchinolongeschädigte über Jahre als Hypochonder und absolute Einzelfälle
kaltgestellt wurden, haben sich endlich die Leitmedien in Deutschland dem Thema angenommen
und verschaffen den Geschädigten Gehör. Mag sein dass sehr viele Fluorchinolonanwender
von Nebenwirkungen verschont blieben und ein kleinerer Teil, teilweise nach nur wenigen Tabletten
schwere Nebenwirkungen erlebt. Trotzdem wird die Zahl der leicht bis schwer Betroffenen
wesentlich höher sein als es Ärzten und Zulassungsbehörden Recht sein kann.

Wichtig ist vor allem das Bewusstsein, nicht jede 0815 Infektion gleich durch Antibiotika mit hohem Nebenwirkungsrisiko zu behandeln.
Patienten und Ärzte sollten das Nutzen/Risiko Verhältnis besser abwägen können und das geht nur durch objektive Infos zum Nebenwirkungsprofil.


Auf youtube kann man sich die Sendungen von WDR, ARD und HR ansehen

WDR Service Zeit, Sendung vom 17.10.14

Suchbegriff youtube "Problem Antibiotika"

ARD Kontraste: Sendung vom 05.09.2016

Suchbegriff youtube "Kontraste Sendung Fluorchinolone"

HR defacto, Sendung vom 02.10.2016

Suchbegriff youtube "Wie gängige Antibiotika die Gesundheit ruinieren"

Auch interessant ist der Suchbegriff "Petition Fluorchinolone"
thomas.
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von thomas. »

1998 wurde bei mir, unter Federführung der UNI Tübingen, eine Langzeitantibiose durchgeführt wegen der Diagnose chron. Prostatitis. Der Wirkstoff war Ofloxacin, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Fluorchinolole. Nach ca. 3 Monaten hatte ich massivste Knieschmerzen. Nachdem ich beim Orthopäden war, wurde ein Termin zur Atroskopie vereinbart mit 3monatiger Wartezeit. Kurz vor dem Termin sind die Schmerzen deutlich besser geworden, so dass ich schlussendlich den Termin absagen konnte.
Diese Beschwerden standen eindeutig im Zusammenhang mit der Einnahme der AB's, weil die Symptome nach dem Absetzen verschwunden sind.
Inwiefern die Achillessehnenprobleme, der letzten beiden Jahre damit zusammen hängen kann ich nicht beurteilen, könnte aber auch eine Nachwirkung der langen AB Einnahme sein.
pm2
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von pm2 »

http://thescipub.com/PDF/ajptsp.2012.94.100.pdf

"CIPROFLOXACIN INDUCED CHONDROTOXICITY AND TENDINOPATHY"
Elias Adikwu, Nelson Brambaifa
American Journal of Pharmacology and Toxicology, 2012, 7 (3), 94-100

http://thescipub.com/PDF/ajptsp.2012.94.100.pdf

"Effect of Ciprofloxacin on the Articular Cartilage and Epiphyseal Growth
Plate Cartilage in the Growing Albino Rats and the Possible Protective Role
of Vitamin E (α –Tocopherol): A Histological and Morphometric Study"
Amal Mohamed Halawa
Egypt. J. Histol. Vol. 33, No. 3, Sep., 2010: 569 - 582


Nach den Anwendererfahrungen der letzten 10Jahre hat sich herausgestellt
dass Fluorchinolone, wenn es zum Schaden kommen sollte, vor allem
die Sehnenstruktur beschädigen. Veränderungen am Knorpel werden, zumindest
mit den vorhandenen Bildgebungsmethoden, weniger festgestellt.
Jedoch kann es bei Sehnenschädigungen immer auch zu negativen Auswirkungen
auf Gelenk und Knorpel kommen, denn u.a. führt die Sehne das Gelenk.
Bei vielen Geschädigten verbessern sich die anfangs schlimmern Auswirkungen
nach 1-2 Jahren deutlich oder verschwinden ganz. Aber auch irreversible Schädigungen
sind bekannt.

Nach bisherigen Studien (siehe oben) kann Magnesium (idealerweise Magnesiumöl weil
es die Zellen schneller auffüllt) sowie hochdosiertes VitaminE und ggf. Zink den Schädigungen
vorbeugen. Dann müssten diese Nährstoffe allerdings schon am ersten Tag der
Fluorchinolon-Einnahme ergänzt werden. Magnesiumspeicher sollten möglichst schon
vorher gefüllt sein.
Luxemburger1977
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von Luxemburger1977 »

Laut der AUA - letzter Stand (2015) - sollten bei einem 'Chronic Pelvic Pain Syndrome' keine Antibiotika eingesetzt werden:
http://www.youtube.com/watch?v=4dP_jtZvz9w&t=12m28s

No infection = no antibiotics
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Re: WDR Reportage "Das Antiotika-Risiko" am 17.10.2014 18.20

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo Luxemburger,
den Beitrag von Boris habe ich gelöscht, aber aus Versehen auch Ihren zutreffenden Kommentar hierzu.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
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