Blasensenkung

Erkrankungen der Niere, Harnwege, Blase, Prostata

Moderator: DMF-Team

Sabse9876
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Hallo Herr Dr. Fischer.
Wird denn durch die Creme das Gewebe tatsächlich fester? Auch in meinem Fall, wenn kein Östrogenmangel vorliegt?
Und dann habe ich noch eine Frage. Selbst wenn ich das Pessar eingeführt habe und dann mit dem Spiegel die scheidenöffnung anschaue, sehe ich dort nicht wie früher ein schwarzes Loch , sondern drei kleine hubbel, die mit dem großen Hubbel enden. Was genau ist das? Und müSste das Pessar die Hubbel nicht anheben? Ich bin wie immer gespannt.
Herzlichste Grüße
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
nein, richtig fester wird es auf keinen Fall, es verbessert die oberflächliche Struktur der Scheidenschleimhaut-mehr nicht. Ideal auch als Kosmetikum für ältere Menschen, da gibt es interessante Untersuchungen von Hautärzten. Wirklich Sinn hat es nur bei älteren Frauen, die eine trockene Scheide haben.
Grüße Dr. Fischer
Unter Bezugnahme auf § 7 (3) der Berufsordnung für Ärzte ist mein Beitrag eine Stellungnahme,die auf den vorliegenden Angaben beruht .Sie ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Behandlung durch Ihren Arzt.
Sabse9876
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Hallo, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Können Sie auch was zu den Hubbeln sagen? Wissen Sie, was ich meine?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo, was für Hubbel meinen Sie? Etwa die Recto-und Cystocele, was wir ja schon besprochen haben?
Grüße Dr. Fischer
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Sabse9876
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Hallo, ja, die meine ich. Und ich dachte, die Funktion des Pessars ist es , die Blase und somit auch alles andere anzuheben?! Aber das scheint ja nicht in ganzer Breite zu funktionieren, wenn man es trotz Pessar sieht?! Und wenn ich anspanne und dann in den Spiegel schaue, hebt sich leider auch nichts. Kann das an dem noch zu schwachen beckenboden liegen?
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo,
ein Pessar liegt ja relativ tief in der Scheide und dient vornehmlich dazu, die Gebärmutter bei einem Vorfall abzustützen. Eine Cysto/rectocele lässt sich damit nicht so ohne weiteres zurück halten- das ist ein frommer Wunsch ( von Frauen und Ärzten). Beim Anspannen des Beckenbodens werden Muskeln aktiviert, die eben nicht immer eine Cystocele beheben , eher eine Rectocele. Man muß Geduld haben, ein Versuch ist es allemal wert, aber ich muß leider sagen, dass eben oftmals nicht der erwünschte Erfolg erreicht wird. Wenigstens haben Sie mit dem Arabinwürfelpessar ein gutes Pessar, besser als die Schalen/Siebpessare, er wird aber im Gegensatz zu den anderen ( die man nicht selbst wechseln kann!) auffallend selten verwendet.
Grüße Dr. Fischer
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Sabse9876
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Lieber Herr Dr. Fischer.
Ich bin am verzweifeln. Heute war ich das erste mal inkontinent. Ich habe mich auf den Boden gesetzt, um meine Tochter umzuziehen. Und mit einem Mal lief der Urin. Es waren sehr sehr viele Tröpfchen, meine Unterhose war nass. Wie ist das möglich!? Ich habe wie jeden Tag das Pessar getragen und sonst nichts verändert. Wie ist das möglich? Ich trainiere doch täglich meinen beckenboden und bei dem biofeedbackgerät sehe ich Erfolge.
Kann es evt möglich sein, dass sich die Senkung etwas hebt und dadurch die möglicherweise abgedrückte harnröhre wieder in eine aufrechte Position rückt? Oder ist das nur eine Wunschvorstellung? Woran kann es sonst liegen?
Herzlichst,
Ihre Sabse
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Hallo Sabse,
die Sache mit dem Abdrücken der Harnröhre ist genau umgekehrt bei einer Inkontinenz. Es gibt an einer gewissen Stelle einen Winke, den posteriourthrovesikalen Winkel ( ist eher Urologen bekannt unter diesem Namen), dieser Winkel "verstreicht" bei einer Senkung und somit öffnet sich die Blase an der Stelle, wo die Harnröhre beginnt, quasi wie ein Trichter. Alle Methoden der diversen OP-Techniken ( Band, Kolporrhaphie usw.) versuchen, den Winkel wieder herzustellen durch Anheben dieser Region. Man kann diesen Winkel ausmessen ( Ultraschall usw.), überschreitet aber die Möglichkeiten bzw. Erfahrung eines Gynäkologen, da ist ein guter Urologe gefragt.
Ferner muß abgeklärt werden, welcher Art die Inkontinenz ist-das ist die Basis für das weiter Vorgehen.
Das Würfelpessar und die anderen Methoden scheinen nicht den Erfolg zu haben, den Sie sich wünschen. Wenn es schlimmer wird, kommt wohl doch eine OP in Betracht. An großen Krankenhäusern gibt es sogenannte Kompetenzzentren für Inkontinenz, aber da ist man sich auch nicht sicher, ob sie evtl. in eigenem Interesse handeln.
Grüße Dr. Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Lieber Herr Dr Fischer,
Ich melde mich mal wieder zurück. Zur Zeit bin ich ziemlich frustriert. Ich trainiere täglich meinen beckenboden und habe mit Hilfe des Biofeedbackgeräts bereits werte wie 20 (vergleichsweise zu Beginn bei 11) erzielt. Trainiere ich jedoch aktuell am Gerät erreiche ich max. Einen Wert von 15. wie ist das möglich? Meine Inkontinenz ist weg, es scheint sich um ein einmaliges Ereignis zu handeln. ( hoffe ich ).
Allerdings hat das Pessar weiterhin die Größe 4 und es scheint sich nichts zu bessern. Ich trainiere ketzt regelmäßig seit 6 Wochen.
Allerdings merke ich, dass wenn ich den Würfel entferne, dass er sich gefühlt immer am Darm festsaugt, da ich ein komisches Gefühl - so eine Art Druck - am After spüre. Bedeutet das, dass ich bei jedem entfernen des Pessars den Darm noch weiter runterziehe?
Ich habe nächste Woche einen Termin in Berlin bei einem Urologen, der sich auf beckenbodenprobleme spezialisiert hat. Eine ziemlich lange Anfahrt, aber ich weiß nicht, was ich sonst tun soll.
Ich habe während des pipimachens versucht, den Strahl zu stoppen. Das gelingt mir leider nicht. Der Strahl hat zwar weniger druck, aber stoppen kann ich ihn nicht.
So Habe ich mir das alles nicht vorgestellt.
Herzlichst,
Ihre Sabse
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag Babse,
ja, beim Entfernen ist ja immer noch der Sog vorhanden, dennoch keine Angst, Sie ziehen den Darm-genauer gesagt, die Rectole, zwar hinunter, aber auf keinen Fall bleibend. Sie geht sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Ich habe anfangs geschrieben, dass es mit einem Pessar und Gymnastik manchmal klappt, aber eben nur manchmal. Letzter Ausweg und dies ist der häufigere, ist eben die Operation. Und welcher Art diese ist, hängt von der Ausgangssituation ab. Da gibt es je nach Erfordernis eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Grüße Dr. Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Lieber Herr Doktor Fischer,
Ich melde mich wieder zurück. Ich war letzte Woche bei einem Spezialisten für beckenböden und blasensenkungen. Er untersuchte mich über die Bauchdecke und vaginal. Bei der vaginalen Untersuchung musste ich pressen und er schaute sich die Veränderung an. Sein Ergebnis: darmsenkung 1.grades, blasensenkung 1.-2.grades. Von dem tragen des Pessars hat er mir abgeraten. Er meint, dass ich zu jung sei- und fragte mich, ob ich Zeit meines Lebens ein Pessar tragen möchte... Er sagte, ich solle die nächsten 2 Monate wie gewohnt leben- auf nichts verzichten, mich nixht einschränken, meine Tochter ruhig tragen - alles ohne Pessar - und dann erneut wiederkommen, um eine erneute Untersuchung zu machen. Hat sich der Zustand verschlechtert, rät er zu einer Operation, bei einer Verbesserung und gleichbleibend, rät er von einer OP ab.
Eigentlich habe ich die letzte Woche ohne Probleme verlebt. Seit gestern allerdings habe ich wieder ein Fremdkörpergefühl. Kann es damit zusammenhängen, dass ich Kurz vor meiner Periode stehe und das Gewebe dadurch weicher Wird?
Herzlichst, Sabse
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Morgen,
es war ja nie geplant, dass Sie das Pessar den Rest des Lebens tragen sollen, es war ein Versuch, ob sich die Senkung dadurch bessert oder sogar behoben werden kann. Lebenslange Trägerinnen sind ausnahmslos alte/ältere Frauen ( ab etwa 70 J.), bei denen eine OP keine Option ist.
Da Sie noch jung sind und sich der Zustand kaum bessert, ist sein Rat absolut okay. Auch teile ich seine Einsicht, daß eine OP nicht zwingend indiziert ist, wenn " nur" eine Rectocele I. Grades und eine Cystocele I.-II. Grades vorliegt. Das ist ein häufiger Befund, der dann aber relevant wäre,wenn zusätzlich eine Inkontinenz vorliegt.
Zum Fremdkörpergefühl kann ich lediglich sagen, dass viele Frauen ihre Senkung als ein derartiges Gefühl beschreiben.
Grüße Dr. Fischer
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Sabse9876
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Sabse9876 »

Guten Abend Herr dr. Fischer,

Ich dachte, ich halte Sie auf dem laufenden bzgl meiner blasensenkung. Ich war bei einem weiteren Spezialisten. Dieser untersuchte mich sehr ausgiebig, ich hustete wieder und presste und er schaute sich die Veränderung im schambereich an. Zudem schaute er per Ultraschall, ob sich Resturin in der Blase nach einem toilettengang befindet und schaute mit dem Ultraschallgerät vaginal , inwieweit sich etwas verändert, wenn ich meinen Beckenboden anspanne. Insgesamt war er sehr zufrieden und sagte, dass die vordere scheidenwand 0-1 Grades gesenkt sei und die hintere scheidenwand 1-2 Grades gesenkt sei. In 2 Wochen habe ich einen weiteren Untersuchungstermin. Ich mache weiterhin mein beckenbodentraining mit dem biofeedbackgerät und Schränke mich sonst nicht ein. Herzliche Grüße, Ihre Sabse
Dr.med.Holger Fischer
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Re: Blasensenkung

Beitrag von Dr.med.Holger Fischer »

Guten Tag,
danke für die Rückinformation.
Grüße Dr. Fischer
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