Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

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pinkstarlight7
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Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von pinkstarlight7 »

Hallo,
ich bin dabei Hydromorphonhydrochlorid auszuschleichen. Angefangen habe ich vor gut 10 Jahren mit anderen Präparaten und Pflastern. Hydromorphonhydrochlorid nehme ich seit ca. 8 Jahren 3 x 16 mg und zur Nacht 2x2,6 mg. Da ich nach wie vor starke Schmerzen habe und ich unter dem Opiad kein Mensch mehr bin. Keine Lebensqualität mehr habe, setze ich es ab. Mein Schmerztherapeut sagt, einfach weg damit. Keine Chance. Ich bin jetzt wöchentlich immer 4 mg runter gegangen. Erst abends, dann mittags und zum Schluss morgens. Mittlerweile bin ich auf 3x8 mg und halte die Entzugserscheinungen fast nicht mehr aus. Man kann das innere Gefühl, dass einen wahnsinnig macht, nicht wirklich beschreiben. Dazu Schwäche, Hammerkopfschmerzen, Bauch- Magenschmerzen, zittern, frieren, schwitzen, Herzrasen, Übelkeit, Schwindel, aggressiv usw. usw. Wird das noch schlimmer. Von Woche zu Woche habe ich das Gefühl kommt mehr dazu. Schlaflosigkeit natürlich nicht zu vergessen. Mache ich es richtig? Zur Nacht die 2x2,6 nehme ich auch noch. Kann man irgendetwas gegen die Entzugserscheinungen machen? Klinik ausgeschlossen. Appetit habe ich auch keinen mehr. Wird es besser? Was ist, wenn ich auf Null schaffe? Besteht die Chance wieder Mensch zu sein und wann wird das der Fall sein? Wann ist die Hölle endlich vorbei? Antidepressiva vertrage ich nicht. Schon viele durchprobiert. Bin starker Medikamentenallergiker. Mache ich es richtig? Was gibt es gegen die Höllenentzugserscheinungen? Aber nie wieder solche starken Medikamente, die gleich wieder einen Entzug mitnichten bringen. Bin auch Asthmatiker. Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Mit ein paar Tipps. Erst einmal danke
Winfried Gahbler
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo pinkstarlight7,

natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Entzugssymptome durch Medikamente zu mindern. Die Auswahl hängt in erster Linie von den Symptomen ab. Da gibt es keinen allgmeingültigen Weg. Sie sollten das mit Ihrem behandelnden Arzt/Schmerztherapeuten besprechen und auf keinen Fall als Selbstmedikation versuchen.
Jeder geplante Medikamentenentzug gehört aus meiner Sicht in eine enge ärztliche Begletung - insbesondere dann, wenn er ambulante durchgeführt werden soll. Das ist oft nicht einfach.
Sprechen sie die Kolleg/Innen gezielt auf einen Plan an und fragen Sie, wie oft ein Kontakt zu der/dem begleitenden Ärztin/Arzt erwünscht und/oder möglich ist.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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pinkstarlight7
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von pinkstarlight7 »

Hallo Herr Gabler,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich erwähnte allerdings schon, dass mein Schmerztherapeut, der auch Anästhesist ist, mir sagt, dass ich einfach gleich komplett von 3x12 mg auf 3x8 mg gehen sollte. In 2 Monaten sollte ich dann wieder kommen. Das habe ich aber nicht angehalten. Deshalb habe ich wöchentlich um jeweils 4 mg, erst abends, dann mittags und zum Schluss morgens, reduziert. Leider haben wir nur den einen einigermaßen guten Schmerztherapeuten hier. Ein anderer setzt sofort alle Opiade total ab und ersetzt sie durch Globulis. Unverantwortlich! Ich werde natürlich nochmal mit meinem sprechen, aber das wird wieder nichts bringen. Deshalb frage ich ja hier. Sonst müsste ich das ja nicht. Man wird leider von den Ärzten total nicht für wahr genommen und such selbst überlassen. Vielleicht können Sie mir irgendeinen Tipp geben. Ich bin jetzt seit Freitag auf 3x8 mg und zur Nacht 2x2,6 mg. Anderer Arzt, keine Chance.
Winfried Gahbler
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo pinkstarlight7,

eben genau das geht nicht. Ich kann Sie individuell nicht über das www beraten oder behandeln. Das wäre auch nicht seriös.
Fragen Sie bespielsweise bei der Deutschen Schmerzhilfe oder bei der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin oder einer anderen Gesellschaft nach einem schmerztherapeutisch ausgebildeten Arzt in Ihrer Umgebung. Sonst kann man natürlich auch eine Klinik für Schmerztherapie fragen - was Sie ja gern vermeiden möchten. Aber manchmal geht es leider nicht anders.
Nochmals alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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maushase
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von maushase »

Hallo erstmal ins Forum,
mich beschäftigt derzeit mein aktueller Hydromorphonkonsum.
Zur Vorgeschichte :
Ich nehme seit 09.09.2015 Oxycodon/Naloxon - (bitte kien Handelsnamen verwenden - s. Mediquette; der Modertor) 30 mg (20 plus10) morgens und gleiche Dosis abends.

Am 29.02.16 war ich stationär in der Schmerztherapie , und es wurde eine PDA gemacht wegen meinen 2 Bandscheibenvorfällen. Dauer 6 Tage , gleichzeitig wurde am 02.03.16 das Oxycodon/Naloxon - (bitte kien Handelsnamen verwenden - s. Mediquette; der Modertor) komplett abgesetzt und durch Hydromorphon 4 mg alle 8 stunden ersetzt um dem Entzug von Oxycodon/Naloxon - (bitte kien Handelsnamen verwenden - s. Mediquette; der Modertor) vorzubeugen.
Schmerzen habe ich keine mehr!
Meine absolute Angst ist eine Abhängigkeit.
Mein Arzt sagt, ich soll das Hydromorphon jetzt alle 4 Wochen um 2 mg reduzieren.
Mir geht das einfach zu langsam. Am 09.03.16 beginnt meine Anschlussheilbehandlung.
Kann ich das nicht etwas beschleunigen?
Meine Vorstellung ist : ab sofort nur 4 mg morgens und 4 mg abends
und nach 2 Wochen 4 mg morgens .
und weitere 2 Wochen 0
Ich wiege 102 kg .
Viele Grüße und Danke
M.
Winfried Gahbler
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo maushase,

auch Ihnen kann ich nur sagen: Besprechen Sie das mit Ihrem behandelnden Arzt. Es gibt keine Schemata, um Opioide zu reduzieren bzw. abzusetzen. Jeder Mensch reagiert anders. Und Opioide sind wirklich keine Substanzen mit denen Sie irgendwie experimentieren sollten.
Der Arzt, der Ihnen die Präparate verordnet hat, ist für die Dosaierung verantwortlich. Und Sie sollten sich genau nach dieser Dosierung richten. Wenn Sie eine Änderung der Dosis wünschen, müssen Sie das mit ihm besprechen. Aber auch dann gibt er die Dosis vor. Das sind für mich jedenfalls ganz klare Richtlinien, ohne die ich eine Behandlung nicht übernehmen würde.
Und über das www kann ich keine persönliche Behandlung und/oder Dosisempfehlungen abgegen.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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maushase
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von maushase »

Erst mal lieben dank.
eine frage hab ich noch.
wie sieht es eigentlich mit alkoholkonsum aus bei meiner medikamentation?
ich trinke seit September fast keinen Alkohol. fällt mir auch nicht schwer da ich vorher auch nur wenig getrunken habe. allerdings würde ich auch gern mal wieder ein Bier trinken oder ein glas wein.
unter Oxycodon/Naloxon habe ich einmal ein 0.5 Liter Weizenbier getrunken , welches eine sehr starke Wirkung hatte .

ist dies ähnlich zu erwarten unter
Hydromorphon ?
im www. finde ich nichts darüber.
erneut vielen dank
Winfried Gahbler
DMF-Moderator
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Re: Wie schleiche ich Hydromorphonhydrochlorid richtig aus?

Beitrag von Winfried Gahbler »

Hallo maushase,

da ist eine typische Wirkung von Opioiden. Wenn man Alkohol - oder andere Drogen - unter der Behandlung konsumiert, ist die Wirkung u.U. erheblich stärker. Aber auch das ist indivduell sehr unterschiedlich. Es gibt auch Menschen, die spüren kaum einen Unterschied. Daher steht ja auch in jeder Fachinformation, dass man keinen Alkohol unter der Behandlung mit diesen Medikamenten nehmen soll. Das hat durchaus seinen Sinn.
Nochmals alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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