Guten Abend,
Ich habe eine Frage. Meine Schwester macht sich große Sorgen. Sie hatte vor 8 Wochen über einen Zeitraum von 3 Wochen regelmäßig Durchfälle. Eine stuhlprobe nach 4 Wochen (also schon bereits nach abklingen der akutphase) ergab, dass die calprotectin-werte auf 310 mg/kg erhöht waren. Eine weitere stuhlprobe 4 Wochen nach beschwerdefreier zeit ergab weiterhin einen erhöhten Wert von 340mg/kg.
Sie macht sich Gedanken und hat demnächst einen Termin zur darmspiegelung. Sprechen die Werte für einen Tumor oder handelt es sich viel eher um eine mögliche Erkrankung wie morbus Chrom? Über eine Antwort sind wir sehr dankbar,
Herzliche Grüße, Sabse
Erhöhte calprotectin-werte
Moderator: DMF-Team
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Re: Erhöhte calprotectin-werte
Hallo,
der Calptrotectin-Wert spiegelt die Anzahl der Granulozyten im Darmlumen wider. Somit weist ein erhöhter Wert in erster Linie auf einen entzündlichen Prozess im Darm hin. Das schließt z.B. auch einen Befall mit Parasiten oder Pilzen ein. Manche Menschen haben auch chronische Entzündungsaktivitäten im Darm, die nicht den Diagnosekriterien des Morbus Crohn bzw. der Colitis ulcerosa entsprechen, aber dennoch das Abwehrsystem dauerhaft aktivieren. Auch an Nahrungsmittelunverträglichkeiten muss man denken. Als sicherer Nachweis bzw. Ausschluss eines Tumors ist der Calptrotectin-Wert daher nicht geeignet. Entzündungen sind sehr viel wahrscheinlicher als Tumore/Karzinome. Marker der Wahl für Darmkrebs wären CEA und ggf. auch CA 19-9 und TPA. Allerdings taugen auch diese nicht zum sicheren Nachweis/Ausschluss, sondern eher zur Verlaufskontrolle. Berichten Se doch einmal über das Ergebnis der Darmspiegelung.
der Calptrotectin-Wert spiegelt die Anzahl der Granulozyten im Darmlumen wider. Somit weist ein erhöhter Wert in erster Linie auf einen entzündlichen Prozess im Darm hin. Das schließt z.B. auch einen Befall mit Parasiten oder Pilzen ein. Manche Menschen haben auch chronische Entzündungsaktivitäten im Darm, die nicht den Diagnosekriterien des Morbus Crohn bzw. der Colitis ulcerosa entsprechen, aber dennoch das Abwehrsystem dauerhaft aktivieren. Auch an Nahrungsmittelunverträglichkeiten muss man denken. Als sicherer Nachweis bzw. Ausschluss eines Tumors ist der Calptrotectin-Wert daher nicht geeignet. Entzündungen sind sehr viel wahrscheinlicher als Tumore/Karzinome. Marker der Wahl für Darmkrebs wären CEA und ggf. auch CA 19-9 und TPA. Allerdings taugen auch diese nicht zum sicheren Nachweis/Ausschluss, sondern eher zur Verlaufskontrolle. Berichten Se doch einmal über das Ergebnis der Darmspiegelung.
Viele Grüße
Parasympathikus
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