Ich verstehe es einfach nicht...

Moderator: DMF-Team

Yvonne1901
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Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von Yvonne1901 »

Hallo,
ich muss mal wieder nerven, weil ich es einfach nicht begreife.

Ich bin stark Übergewichtig, habe in der Pupertät angefangen zu zu nehmen und wog letztes Jahr im Mai 128 kg.
Ich wurde oft von Ärzten auf den Kopf gestellt, denn im Prinzip bin ich kein Fressmonster, mein einziges "Übel" war die Cola.
die Ärzte waren sich aber sicher das die Cola nicht allein schuld sein konnte und suchten immer wieder nach Ursachen, ich ging aber immer als "kern gesund" aus der sache raus.

Mein Gewicht stieg langsam, aber stetig.
In meinen drei schwangerschaften nahm ich nie übermässig zu, anfangs sogar ehr ab und das obwohl ich nie mit Übelkeit und solchen dingen zu tun hatte. Meine Kinder waren auch nie übermässig schwer.

Dann wurde ich zum vierten mal schwanger. Ausgangsgewicht 128 kg.

In der 20 ssw wurde ein BZ Belastungstest gemacht und eine Woche später fand ich mich beim Diabetologen wieder.
Mein Nüchternwert wurde mit 99 als zu hoch angegeben.
Ich durchlief das übliche Programm. Ernährungsumstellung.
Im großen und ganzen stellte ich nicht viel um, strich aber die Cola komplett von der Liste und trank zuckerfreie Getränke.
Meine Bz werte waren vorbildlich, lediglich mein Nüchtern Wert morgens lies sich nicht beeindrucken.
Ich bekam ihn einfach nicht unter 90, selten unter 95 und meist tobte er über 100 rum.

Ich bekam Insulin zur Nacht verpasst, das war ca 24 ssw.
Die einheiten erhöhten sich Stück für Stück, mein nüchternwert rührte sich nicht und blieb konstant bei 100 (mal mehr mal weniger)
Mein Langzeitwert war lt. Arzt vorbildlich und er sagte das nach der Entbindung das ganze vorbei sei.

Mein Kind wurde in der 39 ssw mit 288ß g und 50 cm geboren, ein zartes Kind.

Ihr Bz war in Ordnung, meiner auch (85) und wir wurden entlassen, mit 108 kg.

Ich hatte 20 kg verloren in nur ....... ca 14/15 Wochen.

Ich machte dann den Fehler und vergass es total mich beim Diabetologen vorzustellen, der noch einen Bz BElastungstest machen wollte.

Meine kleine wird am sonntag 6 monate alt und ich lebe noch genauso wie in der Schwangerschaft.
Ich achte auf meine Ernährung, trinke nur noch zuckerfreies und bei einem schluck von dem süßen schwarzen Zeug namens Cola, klappen sich meine fußnägel hoch.

Klingt ja alles toll und schön, aber ich wiege inzw wieder 116 kg.

Meine Mutter meinte vor einiger Zeit ich solle mal meinen Bz kontrollieren und siehe da... mein Nüchternwert lag über mehrere Tage bei gut 100.
Ich habe nichts verändert, warum nehme ich zu?
Ich bin leidglich nicht mehr schwanger und spritze kein Insulin mehr.
Ich war doch so stolz und passe schon deshalb so auf.
Gibt es evtl da einen Zusammenhang?? Beim Baby ist das doch normal auch so und deshalb soll man als werdende Mutter ja Insulin spritzen.

Ich verstehe es einfach nicht. Sollte ich wegen meinen immer noch erhöhten Nüchternwert nochmal zum Diabetologen?
Ich möchte mich dort nicht auslachen lassen und habe auch etwas Ansgt das der mich ersteinmal faltet, weil ich nach der Entbindung nicht mehr da war.
Mein Vater ist zu diesem Zeitpunkt gestorben, ich wurde allein erziehend und ich hatte da ganz andere sorgen.

Ich hoffe hier lacht mich niemand aus, aber mich lässt das grübeln und ich habe Angst das noch mehr Kilos zurück kommen.


Lg Yvonne
Rainer.
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Re: Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von Rainer. »

Hallo Yvonne,

hör auf zu grübeln und melde dich bei deinem Diabetologen zum Zuckerbelastungstest oGTT an. Danach bist du schlauer.

Der Nüchternwert von 100 ist außerhalb der Schwangerschaft kein besonders schlimmer Wert. Er kann aber auch darauf hinweisen, dass die anderen Werte am Steigen sind. Mit dem oGTT findet der Doc heraus, wie es um deinen BZ genau bestellt ist. Ich glaube kaum, dass er dich ausschimpft weil du jetzt erst kommst. Wenn doch, dann musst du das aushalten - so schlimm ist das nicht.

LG Rainer
Typ2-Diabetiker, Diagnose 2002
HbA1c~6,0 mit LCHF-Ernährung
Hans Reuter
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Re: Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von Hans Reuter »

Hallo Yvonne,

kein Grund zur Panik.

Der oGGT ist jedoch immer sinnvoll nach einem Gestationsdiabetes oder auch allgemein, wenn die Nüchternglukose grenzwertig ist.

Ein höheres Risiko für einen späteren Typ2-Diabetes ist der Gestationsdiabetes allemal, allerdings ist auch mit Studien belegt, dass regelmäßig erhöhte Nüchternglukose ( 90 bis 125 mg/dl) ein Hinweis für die Entwicklung eines Typ2-Diabetes ist. Ob und wann er sich jedoch manifestiert, ist ungewiss, jedoch auch erfreulicherweise günstig zu beeinflussen mit der Lebensweise.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
danina79
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Re: Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von danina79 »

Hier fallen mehrere Themen zusammen.

1. In der Schwangerschaft gelten andere Grenzwerte. Mit einem BZ von 100 liegst du nichtschwanger in der Norm, schwanger aber nicht mehr. Erhöhten Nüchternwerten kommt man nur sehr schlecht durch Ernährungsanpassung bei, meist muss da Insulin gegeben werden. Bei Schwangeren gelten andere Grenzwerte, da man verhindern muss, das die Bauchspeicheldrüse des ungeborenen Kindes kompensatorisch für die Mutter Insulin produziert.

Gestationsdiabetiker haben ein erhöhtes Risiko innerhalb der nächsten 10 Jahre an Diabetes Typ II zu erkranken.
Du befindest Dich mit Sicherheit auf dem Weg dorthin.
Man nimmt aber nicht wegen des Typ II Diabetes zu, sondern man bekommt wegen der Gewichtszunahme Diabetes.

2. Warum nimmst Du zu?
Diese Frage solltest Du mit einem Diabetologen erörtern. Dazu gehört auch, das Du ehrlich mit Dir umgehst, wie viele Kalorien Du zu Dir nimmst. Du hast in der Schwangerschaft gezeigt, das mit der entsprechenden Ernährung das Gewicht in den Griff zu kriegen war. Du hast nicht wegen des Insulins abgenommen, sondern wegen der Art der Ernährung. Es ist sogar mit Insulin schwerer abzunehmen...
Gleichzeitig gehört selbstverständlich dazu, das man ggf. organische Ursachen für die Gewichtszunahme abklärt...die viel diskutierte Schilddrüsenunterfunktion z.B..

3. Hervorragend ist das Programm von Weightwatchers. Letztlich kommt die dort empfohlene Ernährung der Ernährung, die die Diabetologen empfehlen sehr nahe. Die Diabetologische Praxis, mit der wir zusammen arbeiten empfielt das Programm auch regelmäßig. Zumal heute, da es ein online-Modul gibt, man nicht mehr auf die Treffen angewiesen ist.
Was auch gut ist, das ist dieses m.o.b.i.l.i.s- Programm. Das ist ein ärztlich betreutes Abnehmprogramm über einen recht langen Zeitraum, welches auch zum größten Teil von den Krankenkassen übernommen wird.
Hans Reuter
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Re: Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von Hans Reuter »

Hier ein Auszug aus den aktuellen Diagnosekriterien der Deutsche Diabetes Gesellschaft(DDG):

Diabetes mellitus liegt vor, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

Gelegenheits-Glukose (Blut entnornmen zu einer beliebigen Tageszeit, unabhängig von der
letzten Mahlzeit von > 200mg/dl (11.1 mmol/l) im venösen Plasma oder im kapillären Vollblut
und klassische Symptome des Diabetes (Gewichtsabnahme, Polyurie, Polydipsie). Liegen
keine Symptome vor, muß die Messung an einem anderen Tag wiederholt werden,

Nüchtern-Glukose von > 126 mg/dl (7,0 mmol/l) im venösen Plasma oder 110 mg/dl( 6,1 mmol/l) im kapillären Vollblut.


2h-Glukose im OGTT (Oraler Glukose-Toleranz-Test) > 200 mg/dl (11,1 mmol/l) im venösen
Plasma oder im kapilären Vollblut,

Abnorme Nüchternglukose (,, lmpaired Fasting Glucose", IFG):
Nüchternglukose 100 - 125 mg/dl (5,6 - 6,9 mmol/l) im venösen Plasma oder
90 - 109 mg/dl (5,0 - 6,0 mmol/l) im kapillären Vollblut.

Gestörte Glukosetoleranz (,, lmpaired Glucose Tolerance", IGT):
2h-Glukose im OGTT >140 mg/dl (7,8 mmol/l) und < 200 mg/dl (11,1 mmol/l) im venösen Plasma
oder im kapillären Vollblut bei einer Nüchtern Glukose unterhalb dem Grenzwert für einen Diabetes
mellitus

Gestationsdiabetes
Screening-Test

(24. bis 28. Schwangerschaftswoche) :
50g Glukose oral (zu einem beliebigen
Zeitpunkt des Tages, unabhängig
vom Zeitpunkt der Ietzten
Mahlzeit). Ein Verdacht auf Gestationsdiabetes
besteht bei Glukosewerten
nach einer Stunde von:

Kapilläres Vollblut
> 140mg/dl ( > 7,8mmol/l )

Venöses Vollblut
> 125 mg/dl (> 6,9 mmol/l)

Bei Überschreiten oder Erreichen
dieser Werte im Screening-Test muß
ein diagnostischer 75 g OGTT angeschlossen
werden.

Diagnostischer OGTT
Die Diagnose eines Gestationsdiabetes
wird bei entsprechendem Verdacht
durch einen vollständigen
75g OGTT (nach den Kriterien der
WHO mit zusätzlicher Bestimmung
des 60-Minuten-Wertes) gestellt. Bei
einem Nüchtern-Glukosewert von
>110 mg/dl (>6,0mmoVl) im kapillären
Vollblut oder > 126mgldl
(>7,0 mmol/l) im venösen Plasma
sollte kein Test mehr durchgeführt
werden. Ein Gestationsdiabetes liegt
vor, wenn für mindestens zwei Werte
gilt:

Kapilläres Vollblut
Nüchtern >90 mg/dl ( > 5,0 mmol/l)
60 Minuten > 180 mg/dl ( > 10,0 mmol/l
120 Minuten > 155 mg/dl ( > 8,6 mmol/l)
Man nimmt aber nicht wegen des Typ II Diabetes zu, sondern man bekommt wegen der Gewichtszunahme Diabetes.
Was war zuerst da? Henne oder Ei? Über die Antwort darf noch gestritten werden. :wink:
Hervorragend ist das Programm von…..
Halte ich für eine unzulässige Werbung in diesem Forum.
Im Übrigen benötigen Diabetiker unabhängig von der Klassifikation ihres Diabetes keine
Diätformen, erst recht keine, die hauptsächlich aus finanziellem Interesse, von wem auch immer, angeboten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Brigitte Goretzky
DMF-Moderator
Beiträge: 3989
Registriert: 26.08.06, 21:00
Wohnort: Kohlenpott

Re: Ich verstehe es einfach nicht...

Beitrag von Brigitte Goretzky »

@danina:
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