Ruhedehnungskurve Atmung/Compliance

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hecastra
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Ruhedehnungskurve Atmung/Compliance

Beitrag von hecastra »

Moin,

ich muss jetzt so langsam mit der Physikumsvorbereitung beginnen und dazu diejenigen Lücken auffüllen, die bisher immer verschlossen waren :D.

Kann mir einer mit eigenen Worten die Ruhedehnugskurve der Atmung, sprich Thorax, Thorax + Lunge und Lunge erklären??

Als Neuling weiß ich leider nicht wie man Bilder einfügt, aber es geht um diese Standardkurve, die in jedem Physiobuch zu finden ist!

MfG
Luciferin
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Re: Ruhedehnungskurve Atmung/Compliance

Beitrag von Luciferin »

Hey hecastra,

ich stehe wie du vorm Physikum - und ich bin mittlerweile mit meiner Vorbereitung fertig (Gott sei Dank .__.) . Ist ja auch nicht mehr lang bis dahin. Falls sich deine Frage noch nicht "von selbst" erklärt hat, hab ich hier eine Antwort für dich geschrieben:
-- Ruhedehnungskurve--
Was ist das? - Die Ruhedehnungskurve bildet die gemessenen Alveolardrücke bei unterschiedlichen Lungenvolumina ab.

Wie wird’s gemessen? - bei entspannter Atemmuskulatur (darum RUHE-dehnungskurve) mit Spirometer (-> gesamter Atemapparat) und Ösophagussonde (zum Messen des intrapleuralen Drucks -> separate Bestimmung der Kurve von Lunge und Thorax)

Was muss man drüber wissen? - Die Compliance (Dehnbarkeit) errechnet sich aus Volumenunterschied geteilt durch transmuralen Druckunterschied (C = dV/dPtm) und das IMPP fragt gerne danach, dass die Compliance des gesamten Atemapparats KLEINER ist als die von Lunge und Thorax allein.
Das sieht man gut am Kurvenverlauf: Der Thorax ist bei etwas unter 80 % der Vitalkapazität in Ruhelage; bei geringerem Lungenvolumen ist der auf den Thorax wirkende Druck (der intrapleurale Druck) negativ - d.h., weil die Lunge sich eigentlich zusammenziehen möchte, zieht sie über den Pleura-Spalt am Thorax (ganz bildlich gesprochen); der Thorax ist aber nun viel weniger verformbar ist, wirkt ein negativer (also saugender/ziehender) Druck auf ihn (beim Residualvolumen < -20 cm H2O (ich glaube, das sind etwa -15 mm Hg).
Die Lunge hingegen würde alleine niemals einen negativen Alveolardruck erreichen - wäre sie vollständig kollabiert, wäre der Druck bereits gleich 0 cm H2O. Je mehr ich aber einatme, desto größer wird der Druck in der Lunge, der die Luft wieder „herauspressen“ will (positiver Druck). Bei 100 % Vitalkapazität ist der Alveolardruck der Lunge etwa bei 20 cm H2O (kann man sich darum gut merken, weil’s ja wieder die 20 sind^^).
Die Kurve von Lunge und Thorax entsteht durch Addition - die Atemruhelage liegt nun bei etwa 35 % Vitalkapazität (bzw. ungefähr 45 % Totalkapazität).

Ich hoffe, das war ein wenig hilfreich - liebe Grüße und viel Glück & Erfolg im Physikum!
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