Nobel

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Christianes Herz
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Nobel

Beitrag von Christianes Herz »

Jetzt muss ich mich mal wieder einmal mehr als dumm outen: Wofür genau gibt es hier den Nobelpreis? Für die Entschlüsselung ansich? Dann müssten wir alle Angst davor haben, dass wir künstlich nachgebaut werden. Für die Erkenntnis, dass zur bestimmten Tages-/Nachtzeit Medizin und auch Lebensmittel verabreicht werden? Das ist alt. Die Anfänge hatte ich (und ich bin schon arg alt) bereits in der Schule.
Also: Nobel geht der Preis zugrunde?
https://www.tagesschau.de/ausland/nobel ... n-123.html

Frdl. Grüße
Christiane
Humungus
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Re: Nobel

Beitrag von Humungus »

Es ist schon ein Unterschied, ob man weiß, dass es etwas gibt, oder ob man weiß, wie es geht.

Im Studium erzählte uns der Biologieprof eine nette Geschichte: als er studierte, war es bekannt, dass es eine DNA-Replikation gab. Musste es ja geben, denn bei einer Zellteilung entstehen aus einem Kern zwei neue, und bei der Mitose haben diese die gleiche Genanzahl wie der Ursprungskern. Man wusste auch, dass die DNS eine Doppelhelix war. Wie zum Teufel nochmal konnte sich dann diese Doppelhelix in der kurzen Zeit vor der Teilung "aufdröseln", so dass sie dann dupliziert werden konnte? Erst dachte man, die Doppelhelix würde sich abwickeln wie ein Zopf, aber dann berechnete man die notwendige Geschwindigkeit - es wäre Überschall gewesen.

Verzweiflung! Ratlosigkeit! In der Vorlesung, die der Prof als junger Student besuchte, sah man oben im Bild einen DNA-Strang, dann kam ein Feigenblatt, und unter dem Feigenblatt kamen zwei DNA-Stränge heraus.

Das ist der Unterschied zwischen "wissen dass" und "wissen wie". Beim "wissen wie" kann man viel besser verstehen und auch behandeln bzw. vermeiden.

In der Augenheilkunde gibt es einen (kleinen) Richtungsstreit. Bei der Katarakt-OP werden ja Kunstlinsen eingesetzt. Diese haben mittlerweile alle einen Farbfilter, weil man weiß, dass dies das Auge schützt. Beim Großteil der Linsen ist der Farbfilter im unsichtbaren ultravioletten Bereich. Das heißt, kein UV-Licht im Auge, die Linse sieht aber völlig klar aus. Manche Firmen gehen weiter und filtern auch noch das violette oder sogar das blaue Licht heraus. Sie argumentieren, dieses Licht sei kurzwellig, energiereich und würde langfristig die Makula schädigen. Solche Linsen haben einen leichten bis starken "Gelbstich". Nun kauft man mit dem Vorteil des Makulaschutzes Nachteile ein: erstens hat die Welt für die Operierten dadurch auch einen leichten Gelbstich - wie vor der Katarakt-OP. Dieser wird aber vom Gehirn zum Teil "weggerechnet". Blaues Licht ist aber - und da sind wir beim Thema - auch für den Zirkadianrhythmus und für körperliches Wohlbefinden verantwortlich. Darum wird die Linse von vielen Operateuren gar nicht oder nur sehr ungern implantiert.

Die aktuellen Erkenntnisse zum Zirkadianrhythmus könnten beispielsweise dazu führen, dass die Diskussion über die "Gelbe Linse" griffigere Argumente erhält.
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