Medizin 4.0

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Medizin 4.0

Beitrag von PR »

Nirgends zeigt sich der fatale Schwachsinn dieses Kunstbegriffs samt seiner Erfinder und Promoter deutlicher als z.B. hier in diesem Forum: es ist oft minuten- stunden- oder tagelang nicht zu erreichen.

Am Server kann’s allmählich nicht mehr liegen, so instabil sind die Kisten einfach nicht. Es muss am Netz liegen. Am Datennetz, an das diese Spinner in nächster Zeit alle medizinische Infrastruktur im Land zwangsanbinden wollen.

Ich halt’s für millionenfache vorsätzliche Körperverletzung, vom verletzten Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung schon mal abgesehen.

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Barnie Geröllheimer
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Re: Medizin 4.0

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

..in diesem Forum: es ist oft minuten- stunden- oder tagelang nicht zu erreichen.
Stimmt. Keine andere Webseite, die ich regelmäßig aufrufe, ist so häufig "down" wie diese hier.

Aber @PR, wir dürfen uns nicht beklagen. Immerhin haben wir eine "kostenlose" Plattform, um uns zu zanken.

Datenwege und Datenspeicher für Medizin 4.0 sind bestimmt andere Kaliber.
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Sie glauben, die legen für uns

Beitrag von PR »

ein extra Glasfasernetz ?

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Barnie Geröllheimer
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Re: Medizin 4.0

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Auch wenn es in letzter Zeit einige Ausfälle bei verschiedenen Providern gab, dürfte es hier schon eher daran liegen, dass man an der Forensoftware schraubt, Backups anlegt oder Daten migriert.
Vielleicht hat der Seitenbetreiber auch seine Rechnungen an den Hoster nicht rechtzeitig bezahlt :mrgreen:
Andauerndes technisches Versagen schließe ich auch aus, aber es liegt mit Sicherheit auch nicht an den Kupferkabeln, sonst würde es massive Ausfälle geben.

Es gab mal bei der augsburger-allgemeine und bei chip.de andauernde Einschränkungen, als man dort neue Forensoftware installiert oder eine der o.g. Arbeiten ausgeführt hat.

Aber DESWEGEN mach ich mir um die Datenverfügbarkeit eher keine Sorgen, vielmehr um die effektive Sicherheit gegen Missbrauch erschlichener Patientendaten
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Herr Jäckel ? Wie war's denn genau ?

Beitrag von PR »

Ich glaubs nicht, dass hard- und Software des DMF so oft gewartet werden mussten, wie der Server nicht erreichbar gewesen ist.

Sowas mag angehen wenn's drum geht, dass und wo sich zweie am besten streiten können. Jedoch:

so oder so: digitale Lösungen sind extrem vulnerable Lösungen. Die gesundheitliche Versorgung eines ganzen Landes auf diese virtuelle Basis zu stellen halte ich für eine unverzeihliche Verantwortungslosigkeit.

Man mag's ja nicht heraufbeschwören. Aber vielleicht gibt's ja dann bald mal in einem ganz anderen zB schon durchindustrialisierten Bereich einen "digitalen" SuperGAU. Die kleinen GÄUle gibt's ja laufend...

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Re: Herr Jäckel ? Wie war's denn genau ?

Beitrag von Humungus »

PR hat geschrieben:Ich glaubs nicht, dass hard- und Software des DMF so oft gewartet werden mussten, wie der Server nicht erreichbar gewesen ist.
Das gabs schon mal vor einiger Zeit, damals teilte Dr. Jäckel einen Hackerangriff mit. Er hat sich aktuell nicht geäußert, aber ich halte das wieder für möglich.

Aber natürlich werden Hacker das Gesundheitsnetz nie angreifen. Dafür sind sie viel zu moralisch. Und es finden sich ja auch keine Daten von Interesse... :ironie:
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Re: Medizin 4.0

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Was gibt' s denn hier Lohnenswertes zu klauen oder zu manipulieren?

Ich rechne bspw. über das DMRZ mit den Kassen ab. Dort fänden sich mit Sicherheit interessantere Datensätze. Aber dort habe ich noch nicht einen einzigen Ausfall erlebt.
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Re: Medizin 4.0

Beitrag von Christianes Herz »

Barnie Geröllheimer hat geschrieben:Was gibt' s denn hier Lohnenswertes zu klauen oder zu manipulieren?
Anders als hier, http://www.gbe-bund.de/gbe10/pkg_isgbe5 ... _sprache=D
wo wirklich jedermann (wobei ich es arg grenzwertig finde, wie leicht und detailliert alle Daten außer der persönlichen Verknüpfung zu den einzelnen Datengebern zugänglich sind) rauf und runter recherchieren kann und an anonymisierte Daten kommt, haben wir uns alle doch im Medizin Forum mit persönlichen Dingen, wie Namen, Krankheit, Größe etc. angemeldet.
Und je nachdem wer, was, warum sucht, wär es schon wichtig, Hacker etc. ausschließen zu können.
Aber ich glaub das nicht, ich glaube eher, dass die Forumspflege, weil „ehrenamtlich“ nicht so selbstverständlich wie die bei mit Werbung finanzierten Foren zu handeln ist.

Frdl. Grüße und allen ein schönes Wochenende
Christiane
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"das Gesundheitsnetz"

Beitrag von PR »

ist ja eben gar nichts Apartes.

Die Datenübertragungswege sind ja eben dieselben wie hier, die Technik ist die gleiche, die Programmierfehler sind dieselben, und zur Datenübertragung kommt noch eine massiv CPU-Leistung verschlingende Verschlüsselungstechnik hinzu.

Wer an so einem Netz hängt, kann dann im - wie gesehen häufigen Pannenfall - eben nicht nur nicht mehr mit einem Barnie rumstreiten,

sondern auch nicht mehr für Kassens & Konsorten tätig werden, also keine Schippkarten einlesen, keine Rezepte, Einweisungen, Überweisungen, Krankmeldungen etc. drucken, keine Termine vergeben undsoweiter undsofort.

So ein Medizinbetrieb steht in allen seinen Teilbereichen. Dann müssen die Ersatzverfahren gestartet werden, dann kann ein bisschen Medizin stattfinden, und dann muss der gesamte Überwachungs- und Dokumentationsaufwand nachgeholt werden.

Es ist vollkommen klar: wer mit "Medizin viernull" rumwedelt, will in Wirklichkeit "Medizin nullnull"

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Re: Medizin 4.0 - eine Gewitternacht in Südbaden

Beitrag von PR »

und mein Praxisbetrieb steht. Kein Telefon, kein Fax, kein Internet, kein Schippkartenleser, keine Rezepte, keine Überweisungen, keine Einweisungen, keine eiligen Befunde, keine Absprache mit Kollegen, keine eiligen Berichte nach draußen. Dafür wenn dann mal alles wieder geht, die Rennerei nach den nicht eingelesenen Schippkarten, x-Fache Wege für Patienten, x Überstunden für meine Angestellten.

Ich halt Medizin viernull für ein Verbrechen, denn der Vorsatz, der ist ganz gewiss dabei, und das bessere Wissen vorhanden.

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Das war ein Zukunftsszenario, und keiner hat's gemerkt.

Beitrag von PR »

Denn der Schippkartenleser ging ja noch in den letzten Tagen,

denn den hab ich all den Gröhl'schen Begehrlichkeiten zu Trotz nicht gegen den seit Jahren Vorschriftsmäßigen ausgetauscht,

denn der tät ohne ewig parates Internett eben nicht funktionieren.

An meiner Einschätzung bzgl. Medizin 4.0 ändert sich also nichts:
schon der Gedanke daran ist unsittlich, und ihre Realisierung wäre verbrecherisch.

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Humungus
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Re: Medizin 4.0

Beitrag von Humungus »

Zurzeit spielt es noch keine Rolle, ob einer der neuen Leser angeschlossen ist oder auch nicht. Auch die alten Leser funktionieren noch klaglos, denn der Rückkanal existiert nicht. Alte Leser gibt es noch für kleines Geld, die neuen werden ein Mehrfaches kosten. Und dann dran ans die Blackbox, lasset die Daten fließen. Welche? An wen? Keiner weiß es, denn die Software ist geheim.

Eine der größten Softwarefirmen, natprlich börsennotiert, bewirbt den Anschluss massiv. Ich würde mich keinesfalls wundern, wenn da auch Inhalte von Patientenakten abgesaugt werden, die nicht für jedermann bestimmt wären.

Nur zu Statistikzwecken, natürlich. Und dass Software auch Dinge verschleiern kann, weiß man nicht erst seit dem Dieselskandal.
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Nachdem ein Gewitter die Telefonleitung

Beitrag von PR »

und alles was dranhing zerschossen hatte, kam nach vier Tagen und auf den letzten Drücker der Servicetechniker einer vom Telefonkonzern sekundärbeauftragten Firma, drückte auf ein Knöpfchen am Router, hängte sein hänndie in mein daraufhin aufgebautes WLAN, und hat den Router resettet und neukonfiguriert. Daraufhin war mein Kabel-LAN lahmgelegt und die Arbeit stand wirklich.

Immerhin hat die Kanzlerin auch mal Physik gelernt, besitzt ein gehacktes hänndie, und sollte von daher imstande sein, den Nutzen des Deutschen Volkes mehr mehren zu können, als den der IT-Industrie.

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