Die Nachwuchs-Ärzte haben verstanden.

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Die Nachwuchs-Ärzte haben verstanden.

Beitrag von PR »

Wenn ich unverändert eine mindestens fachdurchschnittliche Fallzahl abliefer, bis in einem knappen Jahr die von mir finanzierte Behörde entschieden hat, ob meine "Zulassung" aus der "Großen" in die "Kreisstadt" verlegt werden darf, muss ich nicht anschließend (sind nicht meine Erben gezwungen), noch zehn Jahre lang fünfzehntausend Akten bereit(zu)halten.

Hier im Landkreis galoppiert das Praxissterben. Ärzte aller Fächer gehen ohne Nachwuchs in Pension, teils erst lange nach dem "gesetzlichen" Rentenalter. Allein in meinem Fach werden es weitere fünf sein im Lauf der nächsten drei Jahre. Bei den Hausärzten sieht's nicht anders aus.

Niemand kommt nach. Wer Medizin studiert hat und bei Verstand geblieben ist, bleibt angestellt. Nicht zuletzt deshalb, weil für angestellte Ärzte die 'schländischen Sondergesetze nicht gelten, und die Sondergerichte nicht zugreifen können. Sondern für und auf deren Arbeitgeber.

Ha, sprach dereinst keck die Staatse Caspers-Merk von der Esspeedee: für einen Arzt, der weggeht, kommen aus dem Ausland dreie nach. Das war schon damals dreist gelogen, gell gesundbrunnen, aber wie wir Politfunktionäre halt so sind...

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Re: Die Nachwuchs-Ärzte haben verstanden.

Beitrag von Christianes Herz »

Die Nachwuchsärzte haben aber hoffentlich auch begriffen, dass sie sich und ihre Kinder in Abhängigkeit begeben und das ärztliche Wissen, das heute noch vorhanden ist, "kleiner", weil bald ganz und gar von großen Pharmakonzernen bestimmt, wird. Von diesem mangelhafter werdenden Wissen sind sie selber auch betroffen. Aber das werden sie ja wohl wissen.

Grüße
Christiane
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...sich in Abhängigkeit b e g e b e n

Beitrag von PR »

von big pharma ?

Nö. Die tät mir da nicht als erste Abhängigkeit einfallen.

Mir tät da in erster Linie das eben dreißigjährige Verwaltungsfachwirtle einfallen, das mit "seinem" Kreiskrankenhäusle auf Teufel komm raus schwarze Zahlen schreiben muss. Sodann und gern immer häufiger der Verwaltungsdirektor der Kettenklinik, der den Eignern Quartal für Quartal 5 Prozent Rendite einfahren muss. Als Puffer dazwischen der Herr ärztliche Direktor, der mit Menschenmedizin nix mehr am Hut hat.

Dafür unabhängig von den kranken Kassen und deren Machenschaften.
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