Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Moderator: DMF-Team

Christianes Herz
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Die Ankündigung, dass die Beiträge steigen werden, hat die SPD auf den Gerechtigkeitsschirm geholt. Sie erzählt wieder etwas von Parität. So läuft das. Die Erhöhung ansich liegt auf dem Tisch und wird, so scheint es, „gegessen“.
Jetzt steh ich auf vom „Stammtisch“ und ich weiß, das alles ist mehr oder weniger „Kinderkram“.
Wichtig ist m. E., dass „die Ärzte“ ein sofortiges Eingreifen von „der Politik“ fordern, weil Medikamente (hier aktuell der Wirkstoff Melphalan) nicht zuverlässig geliefert werden und deshalb die Preise für die Restposten gnadenlos noch oben gehen.
Wie kann/soll das mit der politischen Einflussnahme aussehen? Das muss ja zukunftsbetrachtet festgezurrt werden, auch im Hinblick auf die Palliativmaßnahmen. Ich bekomme da Angst, wenn ich darüber nachdenke.

Grüße
Christiane
Christianes Herz
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Herr Lauterbach: "Flüchtlinge entlasten Gesundheitssystem"
http://www.noz.de/deutschland-welt/poli ... eitssystem

Ein (so wirkt er auf mich persönlich) sehr abgehobener Herr Lauterbach, als spräche er von Rennpferden, die Reinlichkeit hätte noch bemerkt werden können. Es liegt wohl daran, dass ich bei ihm, fast hätte ich gesagt, die Krätze bekomme.

Jedenfalls setzt Herr Lauterbach auf Mittel- und Langfristigkeit und schwingt die Keule des Demografiewandels.

Mit Verlaub, ich fühl mich vereimert. Und die Flüchtlinge auch (wenn sie so weit fit sind, dass sie wieder mittel- und langfristig denken können).
Was müssen Politiker wie Herr Lauterbach von uns Inländern halten, wenn sie mit solchen Interviews zugeben, dass Jahrzehnte in Deutschland verschlafen wurden, wenn es jetzt eine menschliche Katastrophe, die Flüchtlinge in solch hoher Anzahl hervorbringt "reißen" muss, damit unsere Sozialversicherungssysteme stabil bleiben/werden?

Ich will mein Geld zurück :cry:

Frdl. Grüße
Christiane
Barnie Geröllheimer
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Herr Prof. Lauterbach ist ein Populist und Schaumschläger und seine verbalen Ergüsse keinen Pfifferling wert.
Bevor wir uns überhaupt mit seinem Geschwätz auseinandersetzen müssen, sollten erst mal "alle" Flüchtlinge arbeitsberechtigt sein und sozialversicherungspflichtige Arbeitverhältnisse antreten.

Und wenn nach 3 Jahren Syrien befriedet wäre, somit die Asylgründe nicht mehr vorliegen, gehen die Leute wieder nach Hause oder werden sogar nach Hause geschickt (siehe AufenthG)

Aber auch selbst dann, wenn sich die Geflüchteten bei uns auf Dauer niederlassen, werden sie irgendwann ihrerseits Leistungen aus der Solidarkasse benötigen und das Finanzierungsmodell wird zum Bumerang.
Ich glaube, manchmal gibt es im Leben nicht genug Steine
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Christianes Herz
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Barnie Geröllheimer hat geschrieben:Herr Prof. Lauterbach ist ein Populist und Schaumschläger und seine verbalen Ergüsse keinen Pfifferling wert.
Schaumschlägerei und keinen Pfifferling wert ist eins, aber den Eindruck zu vermitteln, dass Flüchtlinge, sprich also auch die Ursache für Flüchtlinge, gut und wichtig sind, damit wir unser Gesundheitswesen aufrechterhalten können, ist pervers. Ähnliches lässt sich auch von einigen FDP-Leuten vernehmen. Alles Merkbefreite?

Frdl. Grüße
Christiane
Christianes Herz
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"Für Alarmismus besteht kein Anlass"

Beitrag von Christianes Herz »

Über Beitragsentwicklungen in der GKV, über s p ü r b a r verbesserte Leistungen und vor allen Dingen: „Keine Panik auf der Titanic“!

Das Schweriner Volk hat gefragt, Herr Gröhe hat geantwortet und er muss wohl wirklich daran glauben, was er sagt. Als wäre die Zeit stehengeblieben.
Das Interview hat er auch auf Facebook veröffentlichen lassen. Dort ist er gerne, mit hübschen Bildern und immer mit „guten Gesprächen“, immer.

http://www.bmg.bund.de/presse/interviews/svz-231015/

Erinnert mich ein bisschen an Herrn Roland „Pofalla-beendet-Dinge“ aus dem Jahr 2013.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

Frdl. Grüße
Christiane
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

„Bundesregierung will Kassen Investitionen in Aktien erlauben“
http://www.deutsche-gesundheits-nachric ... -erlauben/

Jetzt werden wir auch noch zum Zwangszocker gemacht. Dann gibts bald aber immer weniger Argumente für ein "Pflichtversicherungssystem". Meine ich.

Frdl. Grüße und ein schönes Wochenende
Christiane
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kranke Kassen: vom "payer" zum player

Beitrag von PR »

hieß es damals, als die Grundzüge der Gesundheizpolitik der letzten zehn Jahre skizziert wurden.

Mal davon abgesehen, dass "payer" in dem Zusammenhang ja schon immer eine unverschämte Lüge ist -

jetzt haben wir sie, die player mit anderer Leute Geld. Alles im Plan insofern.

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Re: Payer und Player

Beitrag von Christianes Herz »

http://www.deutschlandfunk.de/gesetzlic ... _id=350945
Da hat sich der Deutschlandfunk richtig angestrengt und Zeit genommen, wenn auch mit der DAK aus gegebenem Anlass. Frau Huml aus Bayern sieht es ähnlich. http://www.nordbayern.de/region/kritik- ... Vybi5kZQ==
Kassen-fair ist der Finanzausgleich nicht. Regional soll mehr gewichtet werden. Das wird uns gesetzlich Versicherte übersetzt in: Wo viel Arzt und Krankenhaus ist, da gibt es viele Patienten und dann natürlich v.v.
Wieder eine Art der Steuerung.

Grüße
Christiane
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Der "Kassenausgleich" ist gewollt unfair.

Beitrag von PR »

Dass u.a. der Knieps das öffentlich beklagt halt ich für bewusste Irreführung der Öffentlichkeit.

Denn es war Knieps, der die heute gültigen Gesetze so konzipiert hat,
dass das Ganze auf maximal eine Zwei- Drei-Kassen-Landschaft zusteuert,
der Weg bis dahin aber wie "Marktwirtschaft" aussieht.

Die kranken Kassen sollen sich kannibalisieren. Übrig bleiben soll eine AOK-Länderfamilie (damit die Bundes-Versicherungsaufsicht da nicht zuständig ist), die ganzen Bekakässchen führt der Knieps ja grad eigenhändig heim ins Reich der AOK(en). Weiter ein Irgendnochwas aus den früheren Ersatz- plus Innungs- plus T-Kasse, daneben mit zugeschusterter Sonderfunktion die Bundesknappschaft.

PR
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Christianes Herz »

Da passt es ja gerade wie die Faust aufs Auge, dass man nicht so genau weiß, wie ein Betrag in Höhe von ½ Milliarde ordentlich unterlegt werden kann:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 62546.html

Ich suche mal mit, es gibt sicher einen anständigen Finderlohn?

Frdl. Grüße
Christiane
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Da wär ich doch glatt wieder bei meiner uralten Frage:

Beitrag von PR »

watt iss enn kranken Kass ? Iss datt en Firma oder en Ammt ?

Da stellemer unns mal janz domm unn fraaren.

Und wem gehört das Geld, das die da rumschaufeln ?
Und wofür müssen die das ausgeben, wofür dürfen's sie nicht ?
Und wieviel davon dürfen die mit faulen Zinsgeschäften verballern, wieviel mit Strafzins, wieviel mit ihren Privilegpensionsaltlasten und vierzehn Jahresgehältern ?
Und wer wacht über das alles, und wieso wacht über die AOKen keiner ? Achso, die Landesgesundheizmister ? Dass ich mich da mal nicht totlach...

PR
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Barnie Geröllheimer »

Vielleicht sind die bei "abgewickelten" Kassen versickert. Wie so eine Krankenkassenschließung vor sich geht, ist ohnehin sehr intransparent, finde ich...
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Re: Wer ist eigentlich „Besitzer“ einer kranken Kasse ?

Beitrag von Timmie2 »

500 Millionen Euro sind nicht "verschwunden"

Bundesversicherungsamt erläutert, wie ein vermeintlicher Fehlbetrag zustande gekommen ist.
Christianes Herz
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Re: Großartige Erklärung

Beitrag von Christianes Herz »

Ich wünsche echt niemandem etwas Böses. Aber, ich wünsche, dass sich die Kassen, zumindest die „systemrelevanten“ endlich genügend an die Gurgel gehen, damit sie über das BVA gezwungen werden, zu erklären, wo genau wieviel Geld hingeht.
Die Erklärung ist doch wohl ein Hohn für uns Versicherte und heißt: „Nur nicht dran rühren, es könnte ja jemand auf die Idee kommen, da werden Gelder Dritter nicht ordentlich und zielgem. gehandelt.“ Wenn nicht Pfingsten und der friedliche Geist angsagt wären, könnte ich platzen ob dieser Dreistigkeit. Dieses Stillhalten und Handdrüberhalten zieht sich hier in allen Bereichen durch. Ob das die Autoindustrie ist, ob das die Energiekonzerne sind und, und, und. Zahlen, nichts hinterfragen und fröhlich sein.
Ein kleiner Lichtblick (und ich drücke alle Daumen und alles was sich drücken lässt) ist die Resolution zum Rücktritt Herrn Montgomerys. Einmal ein guter Kampf gegen eine „Institution“, die wie so viele in unserem Land zum Selbstläufer für die nicht ursprünglich angedachten Interessen geworden ist.

Frdl. Grüße und schöne Feiertage
Christiane
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Siehstewohl, ein bisschen Bilanztechnik, und schon

Beitrag von PR »

isses widder jood.

Muss ja einer die Hand drüber halten, könnt ja sonst jeder kommen...

PR

PS: ein mir nahe Verwandter war einer der wenigen nicht akademisch gedrillten Leiter (Direktor) eines Länderzweigs der 'schländischen Staatsbank, bis heute totalelitärer Laden auch nach eigenem Verständnis. Gleichzeitig Funktionär und Parlamentär einer ehemaligen Arbeiterpartei. Gleichzeitig eine der wenigen Brücken derselben zu einem der Ursprünge des Abendlandes, Mitglied des ZdK, völlich unmööchliche Konstellation, wird gerade von einem Kirchenhistoriker näher beleuchtet, heisst Dominik Burkard, egal.

Ich weiß jedenfalls sehr genau, was der mir nahe Verwandte zum Thema "Bilanztechnik" erzählt hätte, vor fünfzig Jahren, als "Bankenaufsicht" noch sein täglicher Job war.
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